Stadt Kempen Kölner Experten halten Kempener Madonna für älter

Stadt Kempen · Zwei Kölner Kunsthistoriker, die in Kempen die Ausstellung "Das Haar der Maria" besucht haben, halten die bisher verbreitete Datierung des Kempener Gnadenbildes "Madonna mit der Traube" in der Propsteikirche auf 1420-1440 für falsch.

 Hinter dem kleinen Fenster unter einem Bergkristall sollen sich Haare der Maria als Reliquie befunden haben.

Hinter dem kleinen Fenster unter einem Bergkristall sollen sich Haare der Maria als Reliquie befunden haben.

Foto: WOLFGANG KAISER

Die Experten im Bereich der Mariendarstellung, Rainer Palm und Dr. Reiner Dieckhoff, setzen die Entstehung dieser Marienfigur wesentlich früher an, und zwar auf 1280, die Figur stamme demnach vom Ende des 13. Jahrhunderts und nicht aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Dieckhoff arbeitete von 1976 bis 1979 im Kölner Museum Schnütgen und war danach bis 2006 im Kölnischen Stadtmuseum beschäftigt. 2009 erschien sein Buch "Kölner Madonnen, Bildwerke aus dem Mittelalter". 2011 löste er einen Streit unter Wissenschaftlern aus, als er eine vom Schnütgen-Museum ersteigerte "Madonna mit Kind" als wertlose Replik bezeichnete.

Das Gnadenbild "Madonna mit Traube" befindet sich als Original in der Propsteikirche, in der Ausstellung hängt nur eine Reproduktion.

(hb)
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