Tönisvorst Kleine Karte für großes Engagement

Tönisvorst · Die Stadt Tönisvorst hat die Ehrenamtskarte eingeführt. Die Inhaber können diverse Vergünstigungen in Tönisvorst und zahlreichen weiteren NRW-Städten in Anspruch nehmen. Gestern wurden die ersten Karten ausgehändigt.

 Bürgermeister Thomas Goßen (vorne) überreichte gestern im Beisein von Andrea Hankeln (r.) vom NRW-Familien-Ministerium die ersten Ehrenamtskarten an Tönisvorster Helfer und Helferinnen.

Bürgermeister Thomas Goßen (vorne) überreichte gestern im Beisein von Andrea Hankeln (r.) vom NRW-Familien-Ministerium die ersten Ehrenamtskarten an Tönisvorster Helfer und Helferinnen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Der Startschuss war zwar nicht zu hören, ist aber symbolisch per Unterschrift erfolgt. Denn die Leiterin des Referats "Bürgerschaftliches Engagement" beim NRW-Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, Andrea Hankeln, unterzeichnete gestern mit Bürgermeister Thomas Goßen die offizielle Kooperationsvereinbarung, wonach ab sofort die Ehrenamtskarte in Tönisvorst eingeführt ist. Damit ist Tönisvorst die 181. von insgesamt 396 Kommunen in NRW, die mit dieser Ausweiskarte das ehrenamtliche Engagement besonders herausstellen.

Und gestern wurden auch die ersten Ehrenamtskarten ausgegeben. Eine davon hat sich seit vielen Jahren Sigrid Schirrmeister verdient. Die 71-Jährige ist seit 2004 eine der "Grünen Damen" im Antoniuszentrum, kümmert sich darüber hinaus in der Hilfsbörse des Alter-nativen Seniorenbüros um ältere Menschen, erledigt Einkäufe oder hilft im Haushalt. Eine andere ist Ute Groß, die schon lange ehrenamtlich in der Krefelder Hospiz-Gruppe arbeitet, gestern aber nicht dabei sein konnte. Dafür bekamen gleich mehrere Funktionäre und Trainer des Spielvereins St. Tönis die Karte.

Angeführt wurde die aktive Gruppe von Helmut Thomessen (51), der seit etwa 25 Jahren im Vorstand tätig und seit vier Jahren SV-Vorsitzender ist. "Hoffentlich wird dies ein Erfolgsmodell", davon hatte im Vorfeld Bürgermeister Thomas Goßen gesprochen. "Unseren vielen ehrenamtlichen Helfer geht es darum, ihre wichtige Arbeit weiter zu tun. Sie wollen gar nicht so in den Vordergrund gerückt werden", erklärte die städtische Mitarbeiterin Sabine Kempkes. Derzeit sei die Hemmschwelle, Rabatte in Anspruch zu nehmen, noch groß.

Kempkes erklärte die Voraussetzungen, um eine Ehrenamtskarte zu erhalten: Notwendig sei für einen zurückliegenden Zeitraum von mindestens zwei Jahren ein ehrenamtliches Engagement (oder mehrere) von insgesamt fünf Stunden pro Woche beziehungsweise 250 Stunden im Jahr. Die Ehrenamtler dürfen in ihren Vereinigungen für ihre Arbeit keine Zuwendungen erhalten, zum Beispiel Aufwandsentschädigungen. Wohn- oder Einsatzort müsse Tönisvorst sein.

Bei Kempkes sind bereits die ersten Vergünstigungen von Tönisvorster Händlern, Steuerberatern, Friseuren oder Malermeister eingegangen, die beim Vorzeigen der Karte gewährt werden. Unter anderem gibt das Vorster Kulturcafè "Papperlapapp" zehn Prozent Nachlass auf Speisen und Getränke, Malermeister André Driskes zwanzig Prozent auf Sonnenschutz, Plissee, Rollo und Lamellen, die Bäckerei Oomen ebenfalls zwanzig Prozent auf die hauseigenen Produkte oder ermäßigt sich der Mitgliedsbeitrag bei der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Vorst. Im Schwimmbad H2Oh! kann zum Studententarif geschwommen werden und für die Mitgliedschaft in der städtischen Bücherei zahlt man nur die Hälfte.

Im Internet kann man sich unter www.ehrensache.nrw.de alle Vergünstigungen in den NRW-Kommunen anschauen; insgesamt sind es etwa 2800. So ermäßigt sich beispielsweise der Eintritt beim Beethovenfest in Bonn oder gibt es Freikarten für den Besuch der Hengstparade in Warendorf. "Seien Sie mutig, Sie haben dieses kleine Dankeschön verdient, vielleicht machen es Ihnen dann andere nach", sagte Sabine Kempkes.

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(wsc)
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