Willich Kitas als Partner der Familien

Willich · Die Stadt Willich ist Träger von elf Kindertagesstätten in der Stadt. Elf weitere werden von freien Trägern betrieben. Damit möchte die Stadt eine Angebotsvielfalt für die Eltern sicherstellen. Das ist politischer Wille.

Gabriela Braun geht gerne in den Kindergarten. Das tat die Willicherin schon als Kind, als sie den katholischen Kindergarten in Willich besuchte. Und auch heute als Erzieherin in der städtischen Kindertagesstätte Kantstraße, in der sie im Dezember die Leitung übernehmen wird. Seit 30 Jahren ist die 50-jährige Erzieherin, seit 1986 arbeitet sie in der Einrichtung an der Kantstraße, die bereits im Jahr 1975 eine Tagesbetreuung hatte.

Dass Gabriele Braun in einer Einrichtung mit Ganztagsbetreuung für Kinder arbeitet, ist ihr wichtig. Man habe als Erzieherin eine ganz andere Anbindung an Kinder, an die Eltern, könne viel besser erkennen, was Kinder und die Familien brauchten, sagt die Erzieherin. In der Stadt Willich gibt es 22 Kindertagesstätten. Von elf Einrichtungen ist die Stadt Träger, die elf anderen sind in freier Trägerschaft, unter anderem von Kirchengemeinden, Initiativen und Verbänden.

Kindergärten zu betreiben ist eine Pflichtaufgabe der Stadt. Die Stadt hat zudem den gesetzlich verankerten Auftrag, die Trägervielfalt zu gewährleisten. Die sei der örtlichen Politik wichtig, sagt Michael Süßbeck. Er verweist darauf, dass der neue betriebsnahe Kindergarten in Willich an einen freien Träger gegangen sei. Zudem unterstrichen die hohen freiwilligen Zuschüsse die Bedeutung der Trägervielfalt. Die Kindertagesstätten der Stadt Willich verstehen sich als Partner der Familien.

Das beginne schon beim Aufnahmeverfahren, erläutert Süßbeck. Die Erzieherinnen böten Besuche in den Familien an, ein Angebot, dass nahezu alle Eltern annähmen. "Die Eltern finden es gut, die Kinder finden es toll, wenn sie sagen können: meine Erzieherin kommt zu Besuch", sagt Süßbeck. Zudem arbeiteten alle städtischen Kindergärten nach den gleichen Standards.

Die Einrichtungen folgen, so erläutert Braun, einem offenen oder teiloffenen Konzept. Das bedeutet: Die Kitas machen den Kindern unterschiedliche Angebote, die die Kinder je nach Neigung oder Interesse wahrnehmen können. Die städtischen Kindergärten haben sich zudem zu einem Qualitätsmanagement verpflichtet, das sie eigenständig unter externer Moderation entwickelt haben.

Auch Fachberatung für die Erzieherinnen und Fortbildungen — Pflichtprogramm der Stadt für ihre Kindertagesstädten — sollen dazu beitragen, dass die städtischen Kindergärten fachlich gute Arbeit abliefern. "Wenn Eltern ein gutes Gefühl haben, entwickeln sich die Kinder auch gut", sagt Gabriela Braun. 35 Prozent der Kindergartenplätze, die es in der Stadt Willich gibt, sind Tagesstätten-Plätze.

Das Gesetz schreibe vor, erläutert Süßbeck, bedarfsgerecht Tagesplätze anzubieten, Susanne Kamp, Leiterin des Geschäftsbereich Jugend und Soziales, sagt, in der Stadt Willich bestimme die Nachfrage das Angebot. Resultat dieses Grundsatzes sei auch der Beschluss der Politik, einen unternehmensnahen Kindergarten in der Nähe der Gewerbegebiete Münchheide und Stahlwerk Becker einzurichten. Die Stadt investiere bewusst in die Kindertageseinrichtungen. "Früh investiertes Geld ist gut investiertes Geld in der Zukunft", sagt sie. Jeder Unterlassungssünde bei der Förderung von Kindern räche sich später.

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