Stadt Willich Kindesmissbrauch: Fußballtrainer zu Haftstrafe verurteilt
Stadt Willich · Ein Fußballtrainer, der früher in Willich tätig war, muss wegen sexuellen Missbrauchs und schweren sexuellen Missbrauchs ins Gefängnis.
Wie entdeckt man, ob ein Kind missbraucht wird?
Das Krefelder Landgericht hat den Mann nun zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Am Ende der Beweisaufnahme sah das Gericht 24 von 28 angeklagten Taten als erwiesen an. Der Angeklagte hatte die Übergriffe weitgehend eingeräumt. Er hatte seine Vertrauensposition als Fußballtrainer und Nachhilfelehrer des Jungen ausgenutzt.
Seit dessen 10. Lebensjahr war es zwischen 2001 und 2004 zu den Taten gekommen. Die Richterin betonte, dass zwischen ihm und dem Jungen das Vertrauensverhältnis sehr eng gewesen sei. Eine Gewaltanwendung sei daher nicht nötig gewesen.
Täter musste nicht befürchten, dass sein Opfer ihn verrät
Aufgrund des engen Verhältnisses hatte er nicht befürchten müssen, dass das Kind ihn verrät. Auch die Eltern des Opfers hatten dem Mann vertraut. Die Schwester des Opfers war damals mit dem Angeklagten liiert und hatte nichts von den Vorfällen gemerkt. Der junge Mann erstattete erst 2010 Anzeige.
Weil der ehemalige Trainer kein Geständnis ablegte, musste lange ermittelt werden. Unter anderem wurde ein Gutachten zur Glaubwürdigkeit des Opfers eingeholt.
Geständnis als strafmildernd gewertet
Das Gericht wertete das Geständnis, das er am ersten Verhandlungstag ablegte, zwar als strafmildernd, dennoch hätte man dem jungen Mann auch so geglaubt. Das aussagepsychologische Gutachten bestätigte, dass die Schilderungen auf Tatsachen beruhen.
Die Staatsanwaltschaft hatte vor Gericht fünf Jahre und sechs Monate Haft gefordert. Dem schloss sich die Nebenklage an. Der Verteidiger stellte keinen konkreten Antrag. Das Krefelder Landgericht hat den Mann zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Der 33-Jährige arbeitet inzwischen nicht mehr mit Kindern und Jugendlichen zusammen. In Willich wohnt er nicht mehr.
