Stadt Willich Kinderschutzbund hat neuen Chef

Stadt Willich · Mario Sagner ist neuer Vorsitzender des Kinderschutzbundes Willich und damit Nachfolger von Hannelore Lönnendung. Sie ist nun Stellvertreterin. In dieser Position war bislang Sagner.

 Will den Kinderschutzbund Willich im Sinne seines im August 2010 verstorbenen Vaters weiterführen: der neue Vorsitzende Mario Sagner.

Will den Kinderschutzbund Willich im Sinne seines im August 2010 verstorbenen Vaters weiterführen: der neue Vorsitzende Mario Sagner.

Foto: STW

"Mit 70 darf man etwas kürzer treten", sagte Hannelore Lönnendung. Sie gehört gemeinsam mit Martina Weiß und Dieter Lambertz noch zu den aktiven Gründungsmitgliedern des seit 1996 bestehenden Willicher Kinderschutzbundes. Und jetzt fand bei der Vollversammlung der beabsichtigte Generationenwechsel statt. Zum neuen Vorsitzenden wurde der 43jährige Mario Sagner gewählt, der somit in die Fußstapfen seines Vaters Ralf-Hasso tritt. Dieser hatten den Kinderschutzbund mit aufgebaut, war bis zu seinem Tod im August 2010 der Vorsitzende gewesen.

Hannelore Lönnendung gehört aber nach wie vor dem Führungsgremium an. "Ich möchte jetzt wieder Basisarbeit leisten und in die Familien gehen, anstatt des Schriftskrams, der liegt mir nicht so", sagte die ehemalige Lehrerin, die als stellvertretende Vorsitzende weiter macht. Diese Position hatte zuletzt Mario Sagner gehabt. "Wir haben ihn jetzt gut eingearbeitet", sagte Lönnendung.

Der neue Vorsitzende versprach: "Ich will die Arbeit im Sinne meines Vaters weiterführen." Zur neuen Schatzmeisterin wurde Martina Weiß. Für die Schriftführung ist weiterhin die engagierte Gudrun Schöninger zuständig. Und als Beisitzer wurden gewählt: Christoph Macke, Dieter Lambertz, Doris Wissler, Helga Mücke und Nicola Meyer.

Rückblickend sprach Hannelore Lönnendung von einem schwierigen Jahr 2012. Mit einigen Erkrankungen von haupt- wie ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, die den normalen Betrieb einschränkten. Dennoch wurde wieder einiges durchgeführt, unter anderem Selbstverteidigungs- und Schreinerkurse, etwa 150 Familien wurden unterstützt. Der Verein gab wieder die "Baby-Willkommens-Taschen" aus, sein Second-Hand-Laden "Wühlmaus" war sehr gefragt, und der Kinderschutzbund betreute Kleinkinder bis 18 Monate aber auch Zwei- und Dreijährige in einigen Gruppen betreut. "Wir werden uns jetzt auf die älteren Kindern konzentrieren, da für die Jüngeren auch in den Familienzentren sehr viele Angebote gemacht werden", meinte Hannelore Lönnendung. Und sie wurde konkret: Nach den Sommerferien werde es weitere Gesprächskreise für Kinder aus Trennungs- und Scheidungsfamilien geben. Verstärkt werde sich der Verein in Anti-Gewalt-Kursen um die Kinder bemühen, die in der Vergangenheit auffällig aber noch nicht straffällig geworden seien. Hier hat bereits ein Kölner Streetworker mit einem Kursus begonnen. "Und dieser kommt bei den Jungen sehr gut an", sagte Lönnendung.

Welche große Akzeptanz der Kinderschutzbund mit seinen 203 Mitgliedern in der Bevölkerung hat, macht schon allein die Spendenbereitschaft im vergangen Jahr deutlich. Es gingen Spenden von rund 36 000 Euro ein. Außerdem Zuwendungen von etwa 10 000 Euro. Dies waren verhängte Bußgelder von Gerichten oder Geldeingänge nach Beerdigungen, wenn Familienangehörige anstelle von Blumen oder Kränzen um Spenden für den Kinderschutzbund gebeten hatten.

Der Verein feiert sein großes Kinderfest am 15. September. Wer dann beim Trödelmarkt mitmachen möchte, kann sich bereits unter Telefon02154 80008 anmelden.

(wsc)
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