Stadt Willich Keine Glasflaschen beim Zug

Stadt Willich · Beim Tulpensonntagszug in Anrath wird es im kommenden Jahr ein Glasflaschenflaschenverbot rund um den Bereich der Kirche geben. Damit soll die Sicherheit von Zuschauern und Zugteilnehmern erhöht werden.

 Vorbild für das Glasflaschenverbot sind auch die großen Rosenmontagszüge: In Düsseldorf und Köln gibt es während der Umzüge schon länger ein solches Verbot.

Vorbild für das Glasflaschenverbot sind auch die großen Rosenmontagszüge: In Düsseldorf und Köln gibt es während der Umzüge schon länger ein solches Verbot.

Foto: dapd

12 000 Besucher waren in diesem Jahr nach Schätzungen von Polizei und Veranstaltern beim Tulpensonntagszug in Anrath. Damit gehört der Zug zu den größten und bekanntesten im Kreis Viersen.

Und wo viele Menschen in ausgelassener Stimmung aufeinandertreffen, kommt der Sicherheit von Zuschauern und Zugteilnehmern ein besonderes Interesse zu. In den vergangenen Jahren störten immer wieder alkoholisierte Jugendliche den Ablauf des Zuges. Negativer Höhepunkt war das Jahr 2008, als die Rettungskräfte zahlreiche Notfalleinsätze wegen akuter Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen hatten.

Polizei, Ordnungsamt der Stadt und die Veranstalter vom Karnevalszugverein "Aach Blenge" sind den den Problemen bislang mit verschiedenen Maßnahmen begegnet. 2009 gab es eine große Jugendschutzkontrolle, die Polizei und Jugendamt als erfolgreich bezeichnen. 2010 gab es besondere Betreuungsangebote für Jugendliche durch die Streetworker der Stadt. Östlich der Kirche wurde mit dem "Bauwagen" ein Anlaufpunkt geschaffen. Und in diesem Jahr war erstmals auch ein professionelles Sicherheitsunternehmen mit mehreren Mitarbeitern beim Tulpensonntagszug im Einsatz.

All diese Maßnahmen haben aber nicht verhindert, dass Besucher immer wieder leere Glasflaschen achtlos weggeworfen haben. Deshalb soll es nun erstmals ein Glasflaschenverbot während des Zugs geben.

Dieses Verbot umfasst einen zeitlich und räumlich festumschriebenen Bereich (siehe Info und Grafik) und soll auch ausdrücklich nur für Glasflaschen gelten. "Es ist kein generelles Glasverbot", betont die zuständige Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger. Soll heißen: Lediglich das Mitbringen von Getränken in Glasflaschen wird untersagt, Gläser aber sind erlaubt. Auch Anwohner des betroffenen Verbotsbereichs sind für den Bereich ihrer Wohnungen von dem Verbot ausgenommen.

Mit der Maßnahme soll verhindert werden, dass am Straßenrand Glasflaschen zu Bruch gehen. Die Scherben führten in der Vergangenheit zu Schnittverletzungen der Besucher und für eine Behinderung der Einsatzkräfte. Die Verwaltung beruft sich auf Erfahrungen aus anderen Städten. Dort hätte sich das Glasflaschenverbot positiv auf die Gefahrenlage ausgewirkt. Es habe weniger Verletzungen gegeben und auch die Zahl der Zwischenfälle sei deutlich zurückgegangen.

Für ein Glasflaschenverbot ist eine so genannte Allgemeinverfügung durch den Bürgermeister notwendig. Diese Allgemeinverfügung ist in den Sitzungsunterlagen für den Stadtrat heute Abend (17.30 Uhr, Ratssaal Schloss Neersen) zu finden. Die Ratsmitglieder entscheiden zwar nicht über das Verbot, dürfen sich aber zu dem Thema äußern.

Im Vorfeld hat die Verwaltung das Glasflaschenverbot in Person des Ordnungsamtsleiters Martin Zinnel hat den Veranstaltern abgesprochen. "Wir haben voll zugestimmt", sagt Frank Klingen, Vorsitzender des Anrather Karnevalszugverein "Aach Blenge". Der Verein wird das Thema auch bei der anstehenden Versammlung aller Zugteilnehmer am 11. Januar besprechen. "Wir begrüßen das Verbot aus Sicherheitsaspekten und halten es für sehr sinnvoll", betont Klingen.

Der "Aach Blenge"-Vorsitzende bestätigt, dass es in den vergangenen Jahren immer wieder zu unschönen Randerscheinungen beim Zug gekommen sei. Beispielsweise seien Zugteilnehmer auch mit kleinen Schnapsfläschchen beworfen worden. "Zum Glück ist dabei noch nichts passiert", sagt Klingen. Viele Fußgruppen, die einen Großteil des Zuges ausmachen, hätten zudem durch zahlreiche Scherben laufen müssen. "Wenn man da fällt, kann man sich übel verletzen", sagt Klingen.

(RP)
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