DRK-Seniorenhaus Moosheide und Jugendfreizeitzentrum Hülse Das Puppenhaus der Generationen

Willich · Seit einem Jahr läuft zwischen dem DRK-Seniorenhaus Moosheide und dem Jugendfreizeitzentrum Hülse eine Kooperation: Jugendliche und Senioren schreinern.

Das gemeinsam fertiggestellte Puppenhaus wird zukünftig die Kinder in der Kita Villa Kunterbunt begeistern.

Das gemeinsam fertiggestellte Puppenhaus wird zukünftig die Kinder in der Kita Villa Kunterbunt begeistern.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Das Puppenhaus auf der Werkbank in der Schreinerwerkstatt des Jugendfreizeitzentrums Hülse löst strahlende Gesichter aus. Drei Etagen ragt es mit seinen verschiedenen Zimmern samt Dachterrasse in die Höhe. Alles ist aus Holz hergestellt, angefangen vom eigentlichen Haus bis hin zu jedem Möbelstück. Auch die Badewanne und der Sonnenschirm sind aus dem nachwachsenden Material produziert. Dazu kommt eine liebevolle Farbgestaltung, und selbst die Bilder an den Puppenhauswänden fehlen nicht, handgemalt vom neunjährigen Jason.

„Dass es so toll wird, damit haben wir am Anfang nicht gerechnet. Es ist ein richtiges Schmuckstück geworden“, sagt Andreas Baumert. Mit dem Leiter des Jugendfreizeitzentrums strahlt Svenja Becker, die Sozialdienstleiterin vom DRK-Seniorenhaus Moosheide, um die Wette. Beide Einrichtungen sind vor einem Jahr eine Kooperation eingegangen, bei der Senioren des Altenheims mit den jugendlichen Besuchern der Hülse schreinern. Das Puppenhaus ist ein Ergebnis der Zusammenarbeit und wird zukünftig die Kinder in der Kita Villa Kunterbunt begeistern. „Wir schenken es der Kita“, sagt Mike, der nicht nur einer der jungen Schreiner ist, sondern zusammen mit Silas und Emil zu den Ideengebern für das Puppenhausprojekt gehört. Die drei hatten angeregt, ein Puppenhaus für die benachbarte Kita zu bauen.

Dass Jung und Alt mit Begeisterung und Erfolg zusammenarbeiten, verdanken alle Becker. Sie brachte den Stein für das Projekt „Generationenwerkstatt“ ins Rollen. Becker suchte ein Projekt, mit dem insbesondere die Männer unter den Bewohnern des Seniorenheims angesprochen werden sollten. Eine handwerkliche Beschäftigung lag nahe. Zudem sollte es außer Haus stattfinden, um dem Ganzen einen anderen Rahmen zu geben, und es sollte gleichzeitig eine Begegnung sein. „Ich habe die Hülse angerufen, weil ich wusste, dass sich dort eine Schreinerwerkstatt befindet“, erzählt Becker. Sie stieß bei Baumert und seinem Team auf Begeisterung.

Los ging es mit Laubsägearbeiten. „Es macht Spaß, sonst wäre ich ja nicht hier“, sagt Erich Appl, der mit 89 Jahren der älteste Teilnehmer ist, und lacht. „Es ist eine gute Zusammenarbeit“, sagt der 14-jährige Silas. Aktuell arbeiten alle an einem Tischspiel für das Seniorenheim mit Fingerbillard und Tipp-Kick.

„Neben Produkten für Weihnachten planen wir zudem, Vogel- und Fledermauskästen zu bauen, die wir dann zusammen mit dem Nabu Willich aufhängen wollen“, sagt Becker und blickt froh auf die zukünftigen Projekte.

(tre)
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