Tönisvorst Jugendbeirat – ohne Politik

Tönisvorst · Im Ausschuss für Jugend, Soziales und Sport ging es um die Einrichtung eines Jugendbeirates in Tönisvorst und um die Förderung der Sportvereine. Arbeitskreise sollen die Themen weiter beackern.

Am Donnerstagabend machten die Politiker einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Einrichtung eines Jugendbeirats: Der Ausschuss empfahl dem Rat, eine Arbeitsgruppe zur Gründung eines Jugendbeirates einschließlich der Erarbeitung einer Geschäftsordnung zu gründen. Dieses Gremium solle sich aus dem Schulsozialarbeiter, aus interessierten Lehrkräften und aus Schülern bilden. Bei Bedarf soll die Arbeit der Gruppe durch Honorarkräfte im Rahmen von Projekten begleitet werden. Geld dafür könne aus den Mitteln der offenen Jugendarbeit fließen.

Außerdem hatte die Verwaltung die Geschäftsordnung des Krefelder Jugendbeirates als Muster zu den Unterlagen gelegt – und mit dieser hatte sich Angelika Hamacher (CDU) schon eingehend befasst. Sie schlug vor, den Kreis der zu beteiligenden Jugendlichen zu erweitern: Statt eines Vertreters aus jeder weiterführenden Schule solle jede dieser Schulen drei Vertreter entsenden und die Verwaltung solle weitere Jugendorganisationen ansprechen: die evangelischen Jugendgruppen, Pfadfinder, die Kolpingjugend und die Jugendabteilungen der Vereine. Auch sie sollten sich im Beirat engagieren können. Ausdrücklich ausschließen wollte sie die Jugendorganisationen der Parteien. Der Jugendbeirat solle ein unpolitisches Gremium bleiben, so Hamacher. Dieser Auffassung schlossen sich alle Ausschussmitglieder an.

Schwieriger wurden die Diskussionen dann beim zweiten Tagesordnungspunkt: Der Spielverein St. Tönis hatte einen jährlichen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 40 000 Euro und eine Kostenbeteiligung (25 000 Euro) für den Bau eines Abstellraums auf dem Vereinsgelände beantragt. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, beide Punkte abzulehnen, aber prüfen zu lassen, ob eine "einmalige Finanzhilfe aus Mitteln der Sparkassenstiftung" möglich wäre. Die CDU schloss sich dieser Auffassung an. Denn sie war der Ansicht, dass der Betriebskostenzuschuss ungerecht gegenüber den anderen Vereinen sei, so Angelika Hamacher.

Die SPD regte dagegen an, der Verein solle prüfen, ob er Gelder über den Landessportbund bekommen könne. Dies sah Bürgermeister Albert Schwarz kritisch, denn "das Kleingedruckte in Förderprogrammen ist wichtig". Er berichtete über ein Gespräch mit dem Spielvereinsvorstand, bei dem ihm die wirtschaftlichen Probleme des Vereins klar geworden seien. Er schlug vor, nach Karneval einen Arbeitskreis aus Fraktionen und Stadtsportverband zu gründen und das Thema Sportförderung grundsätzlich anzugehen, um tatsächlich eine Gleichbehandlung aller Vereine zu erreichen. Diese Auffassung unterstützte Peter Lindackers (GUT) mit einem Antrag zur Geschäftsordnung, der mit acht Ja-Stimmen angenommen wurde. Frage des Tages

(RP)
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