Stadt Willich Immer der Nase nach

Stadt Willich · Seit Anfang des Jahres betreibt Jutta Radke die "Mobile Hundeschule Willich". Neben Schul- und Spielstunden bietet sie auch Man-Trailing an. Dazu steht sie allen Hundebesitzern mit Rat und Tat zur Verfügung.

 Hundetrainerin Jutta Radke (r.) hält Labrador Gina eine Geruchsprobe unter die feine Nase. Die Hündin geht anschließend mit Frauchen Marion Oberdörfer auf "Man-Trailing".

Hundetrainerin Jutta Radke (r.) hält Labrador Gina eine Geruchsprobe unter die feine Nase. Die Hündin geht anschließend mit Frauchen Marion Oberdörfer auf "Man-Trailing".

Foto: djm

Auf dem Hubertus-Parkplatz in Schiefbahn treffen sich an diesem Nachmittag einige Frauen mit ihren Hunden: Marie, Dasy, Gina, Luna, Emie, Paul und Ringo – die Hunde verschiedener Rassen und Größen fühlen sich wohl und sind gespannt, wann es endlich losgeht. Auf dem Programm: "Man-Trailing" (engl.: "man"/Mensch und "trail"/verfolgen), die Personensuche, bei der der Hund in der Regel an einer Schleppleine vom Hundeführer gehalten wird.

Dabei wird der hervorragende Geruchssinn der Tiere ausgenutzt. "Beim Man-Trailing folgt der Hund vor allem dem Individualgeruch einer gesuchten Person", erklärt Hundetrainerin Jutta Radke. Dem Hund wird ein Geruchsträger mit dem Geruch der zu suchenden Person vorgehalten, um ihn auf die Spur anzusetzen. Dabei ist die Qualität des Geruchsträgers entscheidend für den Verlauf der Suche, erläutert Radke: "Ein Mensch verliert ständig Hautschuppen, in jeder Minute Tausende. Die Hautpartikel werden verwirbelt und verstreut, wenn der Mensch sich bewegt. Neben Hautzellen enthalten die Schuppen häufig weitere Bestandteile, wie zum Beispiel Rückstände von Kosmetika. Der Hund nimmt bei einem bestimmten Kommando die Fährte auf und folgt immer der Nase nach.".

Wenn der Hund die zu suchende Person gefunden hat, macht er den Hundeführer entweder mit lautem Gebell auf den Fund aufmerksam, oder setzt sich vor die zu suchende Person. Anschließend erhält der erfolgreiche Hund spielend eine positive Zustimmung. "Für die Hunde sind die Übungen anstrengende Denksportaufgaben und anschließend sind sie richtig k. o.", sagt die Hundetrainerin.

Neben dem "Man-Trailing" bietet Jutta Radke mit ihrer mobilien Hundeschule aber auch Spaziergänge unter Anleitung für Hund und Besitzer in Wald und Feld an sowie bestimmte Hunde-Erziehungsseminare. Daneben gibt es auf einem abgezäunten Grundstück am Heideweg Spiel- und Trainingsstunden. "Beim Training, immer samstags auf dem Hundplatz, lernen Herrchen und Hund bei uns die Kommandos, die im Alltag wichtig sind. Dazu wird in der Stadt, im Wald und am Wasser trainiert", sagt Radke. Die Spielstunde ist immer mittwochs nachmittags. "Die ist ganz wichtig, denn die Hunde beschäftigen sich mit- und untereinander. Dadurch wird das Sozialverhalten gefördert", erklärt die ausgebildete Hundetrainerin.

"Es ist doch immer zwischen Mensch und Hund eine Liebesbeziehung und ich helfe beiden, dass die Beziehung funktioniert", sagt Radke. Wichtig ist ihr, dass die Besitzer so früh wie möglich, am besten schon mit den Welpen, ein Gehorsams-Training beginnen oder zumindest zur Spielstunde kommen: "Egal, ob es eine kleine oder große Rasse ist, denn Hunde sind Rudeltiere und freuen sich, wenn sie einmal richtig untereinander toben und spielen können."

(djm)
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