Angebot in den Sommerferien Noch Platz im Zeltlager für Jungen

Anrath · Das Zeltlager Anrath hat Tradition. Seit 59 Jahren stehen drei Wochen Sommerferien unter den Zeichen Gemeinsamkeit und Zusammenhalt. Die Anmeldephase ist bereits gestartet.

 Daniel Gleich (von links), Felix Krüger, Iris Germer-Lefen und Heike Katzenberger überprüfen die Zeltlagerausrüstung im Lkw.

Daniel Gleich (von links), Felix Krüger, Iris Germer-Lefen und Heike Katzenberger überprüfen die Zeltlagerausrüstung im Lkw.

Foto: Wolfgang Kaiser

Wenn der Schlafsack, die Luftmatratze, das eigene Geschirr sowie Besteck auf der Packliste stehen und das Handy nicht mitgenommen werden darf, dann geht es in den letzten drei Wochen der Sommerferien nach Dittwar. Der Ort in der Nähe von Würzburg ist in diesem Jahr das Ziel des Zeltlagers Anrath, dessen Träger die katholische Kirche St. Johannes ist. „Wer mit uns fährt, erhält vorab immer eine Packliste mit den Dingen, die mitgenommen werden sollen. Dazu bieten wir einen Elterninformationsabend an. Meistens findet dieser am letzten Wochenende vor den Sommerferien statt“, berichtet Daniel Gleich, der zum sechsten Mal als Gruppenleiter mit von der Partie ist.

Drei Wochen ist Zeltlager-Leben angesagt. Die Jungen im Alter von neun bis 15 Jahren schlafen in Kleingruppen von durchschnittlich fünf Personen sowie ein bis zwei Betreuern im Zelt. „Die Plätze, die wir aussuchen, haben natürlich sanitäre Anlagen und in der Regel auch Küchenräume, so dass wir unser Kochzelt nicht aufbauen müssen“, sagt Gruppenleiter Felix Krüger. Zum typischen Lagerleben gehören Lagerfeuer, Nachtwache am Kreuz mit den Lagerfahnen, Fußballspiele, jede Menge Geländespiele und das Singen von Lagerliedern mit Gitarren- und Cajónbegleitung, wobei es sogar eigens gedichtete Lieder gibt.

Bei den vielen gemeinsamen Unternehmungen bleibt keine Zeit für ein einsames Leben mit Handy. Sie sind nicht nötig und bleiben daher daheim. Wer möchte, kann nach Hause schreiben. „Für die Jungen ist es ein richtiges Abenteuer. Sie erzählen nach den drei Wochen noch lange davon“, weiß Heike Katzenberger, deren drei eigene Söhne oft mitgefahren sind oder noch mitfahren. Sie selbst ist in diesem Jahr zum siebten Mal als Kochfrau mit von der Partie.

Neben den 20 Gruppenleitern gehören immer vier bis fünf Kochfrauen zum Team, wobei diese allerdings auf Luftmatratze und Schlafsack verzichten müssen. Sie haben Betten, weil sie in den Gebäudekomplexen der Zeltlagerplätze untergebracht sind. Iris Germer-Lefen fährt in diesem Jahr zum ersten Mal als Kochfrau mit und ist gespannt, was sie erwartet. „Ich war schon oft bei den Anrather Ferienspielen im Einsatz und habe mir gedacht, dass ich auch mal als Kochfrau beim Zeltlager in den Einsatz gehen könnte“, meint sie. An Betreuern und Kochfrauen mangelt es dem Zeltlager Anrath in der Regel nicht. Viele der ehemaligen Zeltlagerteilnehmer werden nämlich Gruppenleiter, wenn sie das entsprechende Alter erreicht haben. „Das zeigt, wie begeistert die Jugendlichen vom Angebot sind. Dennoch freuen wir uns immer über weitere Helfer, die mitfahren möchten“, sagt Daniel Gleich. Was sich der Gruppenleiter aber nicht erklären kann, sind die rückläufigen Zahlen. Im vergangenen Jahr fuhren 40 Jungen mit. Im Jahr 2017 waren es dagegen 70 Kinder. „Durchschnittlich sind wir bislang immer mit 60 bis 65 Jungen gefahren. 70 sind unser Maximum“, erzählt er.

Doch egal, wie viele Kinder und Jugendliche mitfahren, der Aufwand bleibt immer der gleiche. Schon über Jahre im Voraus buchen die Betreuer die jeweiligen Zeltplätze. „Wobei wir selber immer vorab hinfahren und uns die Lokalität ansehen“, berichtet Felix Krüger. Die Gruppenleiter und Kochfrauen investieren ihren Urlaub für das Zeltlager. Die Betreuer haben zudem alle die Ersthelfer-Ausbildung absolviert, die alle zwei Jahre wiederholt werden muss. Dazu nehmen sie in regelmäßigen Abständen an Kinderpräventions-Schulungen teil und müssen zudem ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Einige von ihnen sind außerdem Rettungsschwimmer.

Für einen Teil der Gruppenleiter beginnt das Zeltlager zwei bis drei Tage früher. Sie fahren mit dem Lastwagen und einem weiteren Transporter vorab zum Zeltplatz und bauen alles auf. Wenn die Teilnehmer zusammen mit den restlichen Gruppenleitern per Reisebus nachkommen, können sie direkt in ihre Zelte ziehen. Für den Abbau gilt das Gleiche. Nach der Abreise baut ein Team wieder ab und verstaut alles in den entsprechenden Kisten, die dann bis zum nächsten Jahr wieder in einem Gerätelager verschwinden.

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