Stadt Willich Hund als ein Lebenshelfer für den Alltag

Stadt Willich · Nach anderthalb Jahren erfüllt sich für Vanessa Lehmann ein Traum. Die junge Frau bekommt dank der Unterstützung vieler Menschen einen Servicehund, der ihr Leben einfacher machen wird.

 Ein Hund für Vanessa Lehmann: Mit ihr freuen sich Michael Commans (links), Vorsitzender des Vergabeausschusses von Anrath 1tausend, und die Eltern Hans und Regine Lehmann.

Ein Hund für Vanessa Lehmann: Mit ihr freuen sich Michael Commans (links), Vorsitzender des Vergabeausschusses von Anrath 1tausend, und die Eltern Hans und Regine Lehmann.

Foto: WOLFGANG KAISER

Das Strahlen in den Augen von Vanessa Lehmann ist nicht zu übersehen. Und zum Strahlen hat die Anratherin auch allen Grund. Über die Stiftung "Hunde helfen leben" hat es die 25-Jährige, die an Spinaler Muskelatrophie erkrankt ist, geschafft, bald einen Servicehund ihr eigen zu nennen. Angefangen hat alles im März 2013. "Damals habe ich einen Antrag bei Anrath 1tausend gestellt", erinnert sich Vanessa Lehmann. Schon damals träumte sie von einem Servicehund. Allerdings kostet ein solch ausgebildeter Vierbeiner rund 20 000 Euro, und die Kosten hierfür werden im Gegensatz zu einem Blindenführhund nicht von den Krankenkassen übernommen.

Bei Anrath 1tausend bat sie um Unterstützung, nachdem sie vorab schon über Facebook einen Aufruf um Hilfe gestartet hatte. Vanessa Lehmann bat um Spenden auf ein Konto bei der Stiftung "Hunde helfen leben", das dort für sie eingerichtet wurde. "Als der Antrag bei uns einging, hat der Vergabeausschuss die Familie Lehmann besucht", berichtet Michael Commans, Vorsitzender des Vergabesausschusses von Anrath 1tausend. Die Mitglieder des Ausschusses waren begeistert von der Eigeninitiative der jungen Frau. Zudem erfüllte das Projekt den Part der Nachhaltigkeit, auf den es unter anderen ankommt, wenn Vereinsgelder ausgegeben werden.

Da Vanessa Lehmann damals ganz am Anfang stand, gab Anrath 1tausend die Zusage, 1000 Euro zu spenden, wenn es absehbar sein würde, dass sich das Projekt dem Ende zuneige. Das Konto bei der Stiftung füllte sich langsam aber sicher. Unter anderem stifteten die Sportfreunde 2000 gleich zweimal den Erlös des Hobby-Fußballturniers für die Anschaffung eines Servicehundes. Die Fucky Bikers und der Handballverein aus Anrath spendeten ebenfalls. Die Liste der Menschen, die mithalfen, um die Summe zu erreichen, wurde immer länger. Schließlich fehlten wirklich nur noch die letzten 1000 Euro. Und hier sprang jetzt Anrath 1tausend ein. "Wir haben vor anderthalb Jahren, als alles seinen Anfang nahm, die Zusage gegeben zu helfen, und haben das jetzt getan", sagt Commans. Das Geld ist nun da und wenn alles klappt, dann ist bei einem Labrador-Wurf im Dezember ein passender Welpe für die Anratherin dabei. "Es gibt einen Welpentest, bei dem der Trainer, der den Hund ausbilden wird, schaut, ob der Welpe geeignet ist", erklärt Vanessa Lehmann.

Mit ihr freuen sich ihre Eltern Regina und Hans Lehmann. "Durch den Hund wird für Vanessa der Alltag leichter und auch sicherer werden", sagt Hans Lehmann. Der zukünftige Servicehund wird nämlich auch lernen anzuschlagen, wenn es nachts einmal einen Stromausfall geben sollte. Das stellt für Vanessa Lehmann eine lebensbedrohliche Situation dar, da in einem solchen Fall ihr Beatmungsgerät und die Wechselsprechanlage zu ihren Eltern ausfallen würde. Aber der Hund lernt noch viel mehr. Bei der Ausbildung des Hundes ist die 25-Jährige von der ersten Sekunde an dabei. Der Hund wird genau nach ihren Bedürfnissen ausgebildet. "Er wird für mich Türen öffnen, so dass ich in den Garten kann, auch wenn meine Eltern nicht da sind. Er soll lernen, Sachen aufzuheben und er wird mir beim Einkaufen helfen", zählt die Anratherin einige der Dinge auf, die der Hund lernt. Die Ausbildung erfolgt dabei in Tönisvorst über den Ausbilder und Hundetrainer Dirk Kempken. Einen Namen hat sich Vanessa auch schon ausgedacht. Eine Hündin soll Ronja heißen und ein Rüde Riku.

(tref)
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