Analyse Hospital-Schließung beschäftigt Ausschuss

Die Schließung des Katharinen-Hospitals war Dienstagabend Thema im Hauptausschuss der Stadt Willich. Die FDP wollte von der Verwaltung wissen, ob die Stadt von der Schließung finanziell betroffen sei. Das verneinte Bürgermeister Josef Heyes. Auf die Frage, ob es eine Alternative für das Hospital gebe, sagt er, darauf habe die Stadt keinen Einfluss. Das Haus gehöre den Augustinus Kliniken. Die Stadt könne nur begleiten.

FDP-Fraktionschef Hans-Joachim Donath hakte nach: Ob aus der Aussage, die Stadt sei finanziell nicht betroffen, zu schließen sei, dass die Augustinus-Kliniken in Willich keine Gewerbesteuer zahlten? Heyes entgegnete, dass die Stadt über einen komplizierten Verteilungsschlüssel an den Gewerbesteuerzahlungen beteiligt sei, aber die Zusammenhänge zusätzlich schwieriger würde, weil die Kliniken eine gemeinnützige GmbH seien.

SPD-Fraktionschef Bernd-Dieter Röhrscheid wandte sich an Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger. Sie sei im Beirat des Hospitals, habe sie von finanziellen Problemen gewusst? Schwerdtfeger sagte, dass immer einmal wieder von defizitären Ergebnissen gesprochen worden sei, aber mit keinen konkreten Angaben. Die letzte Sitzung sei am 7. März gewesen. Auf Röhrscheids Nachfrage, ob sie auch erstaunt gewesen sei, antwortete sie "Ja".

Der Grünen-Fraktionschef Dr. Raimund Berg fragte, ob es dem Träger nicht um eine Gewinn-Maximierung gehe, oder ob das Haus wirklich wirtschaftlich nicht mehr tragbar sei. Außerdem fragte er, ob es bei der Übergabe der Trägerschaft 2007 Garantien für den Erhalt gegeben habe. Heyes entgegnete, dass die Zukunft den Augustinus Kliniken obliege. Die Nahversorgung der Willicher werde nach dem 30. Juni 2014 verlagert, Bürgschaften habe es nicht gegeben, aber wohl die Erwartung seitens der Stadt, dass der neue Träger das Haus lange – Heyes sprach von Jahrzehnten – erhalte. "Ich bin überrascht, dass man nur von sieben Jahren ausgehen konnte", sagte er.

Alle Parteien sagten, mit der angekündigten Schließung seien sie unzufrieden. Guido Görtz (CDU) verwies darauf, dass die Krankenhausbedarfsplanung Landessache sei. Er berichtete, dass Martina Maaßen, die Landtagsabgeordnete der Grünen aus dem Kreis Viersen, bei einer Sitzung des Kreis-Ausschusses für Gesundheit, Soziales und Senioren über Impulse für die Planung berichtet habe, die größere Krankenhaus-Einheiten favorisierten und zulasten der kleinen gingen.

(djm)
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