Tönisvorst Hochmoderne Straßenbahn im Einsatz

Tönisvorst · Von der Qualität der modernen und geräuschärmeren Niederflur-Straßenbahnen überzeugten sich gestern bei einer Fahrt Tönisvorsts Bürgermeister Thomas Goßen und Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten. Ein Teamleiter des rund 200-köpfigen Fahrdienstes der Städtischen Werke Krefeld (SWK), Ottmar Peuter (49), saß im Cockpit des 2,5 Millionen Euro teuren Zweirichtungsfahrzeuges, das seit kurzem auch auf der Linie 041 (Krefeld bis St. Tönis, Wilhelmplatz)) in Betrieb ist. Peuter hielt die den so genannten "Totmann-Knopf" gedrückt. "Eine Sicherheitsmaßnahme", erklärt er. Sollte der Fahrer das Bewusstsein verlieren, erfolgt nach zwei Sekunden ein Signalton und nach weiteren zwei Sekunden eine Vollbremsung.

Dies ist aber nur eine Errungenschaft des neuen Wagens. Es gibt eine Klimaanlage und eine Video-Überwachung. Die ebenen Einstiege und die stufenlosen Innenräume ermöglichen Gehbehinderten mit Rollatoren oder Rollstuhfahrern die Mitfahrt. Ausklappbare Rampen sorgen für einen problemlosen Zutritt. "Wir müssen jetzt noch die Bahnsteigkanten auf 25 Zentimeter erhöhen", kündigt SWK-Betriebsleiter Jürgen Schöppner diese Maßnahme auf dem St. Töniser Wilhemplatz für dieses Jahr an.

Die modernen sechsachsigen Bahnen sollen zukünftig die 19 alten aus den 70er Jahren stammenden Straßenbahnen des Typs 8GTW ersetzen. Fünf neue Fahrzeuge sind bereits da, die anderen 14 sollen bis August im zweiwöchigen Rhythmus ausgeliefert werden. Jürgen Schöppner: "Da es sich bei der Linie 041 um eine stark frequentierte Route handelt, werden sie natürlich auch in St. Tönis eingesetzt." Immerhin wird diese Linie mit den fünf St. Töniser Haltestellen von 12 000 Fahrgästen pro Tag genutzt.

Interesse bei polnischem Betrieb

Die Niederflurbahn sei für die Fahrer zwar nicht wesentlich einfacher zu bedienen, aber komfortabler, sagt Schöppner. Etwa zwei Wochen dauerte die Schulung der Fahrer. Ob die Fahrpreise ob der Millionen-Investition wieder steigen? Von Preiserhöhungen, die der VRR möglicherweise zum 1. August festlegt, war SWK-Geschäftsführer Guido Stilling gestern nichts bekannt. Diese hätten allerdings auch nichts mit den neuen Niederflur-Straßenbahnen zu tun. Die ausrangierten Straßenbahnen werden verkauft. Interesse an zehn Bahnen hat bereits ein polnischer Verkehrsbetrieb geäußert. Der Preis liegt zwischen 10 000 und 15 000 Euro das Stück.

(RP)
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