Stadt Willich Heimatmuseum erweitert
Stadt Willich · Neben dem Schiefbahner Heimatmuseum "Kamps Pitter" wurden am Sonntag eine Waschküche und eine Schusterwerkstatt eröffnet. Der Heimatverein bot dazu ein buntes Programm.
Die emsigen Heimat- und Geschichtsfreunde Schiefbahn verschaffen sich auf dem Klostergelände St. Bernhard immer mehr Platz. Nach dem kleinen Heimatmuseum "Kamps Pitter", das vor einem Jahr eröffnet wurde, ist pünktlich zum Maifest der Heimatfreunde die angrenzende Schusterwerkstatt und die Waschküche von anno dazumal fertig geworden. Und Vorsitzender Erst Kuhlen hat auch bereits für den 1. Mai 2012 etwas vor: "Dann sind hoffentlich die Remisen fertig, unter denen wir dann unsere landwirtschaftlichen Geräte präsentieren können."
Tolle Arbeit der "Baukolonne"
Einmal mehr hatte die von Theo Nießen angeführte "Baukolonne" der Heimatfreunde ganze Arbeit geleistet. Pater Andreas Petith, Ehren-Vorsitzender Dr. Ludwig Hügen, Schirmherr Hans Brocker und Bernd-Dieter Röhrscheid waren die ersten Besucher, die die neuen Räume betraten. Drinnen wurde an die Schiefbahner Schuster Johann Brockers und Winfried Kaulen sowie an Holzschuhmacher Peter Feiter erinnert. Ihre Familien hatten unter anderem Werkbänke, Schuh- und Lederpressen zur Verfügung gestellt. "Wir suchen noch jemanden, der sich in der alten Handwerkskunst auskennt und diese hier einmal vorführt", sagt Kuhlen.
Neben der Werkstatt hörte man das Wasser plätschern. In dem alten Waschraum standen Gaskocher, Zinkwanne, Pännchen oder der Vorläufer einer modernen Waschmaschine: eine Schlagkreuzmaschine mit Rührflügeln, die noch vor dem Zweiten Weltkrieg zu einem teuren Luxusgut gehörte. "Das waren noch Zeiten, als in der Zinkwanne die ganze Familie hintereinander badete, das jüngste Kind kam zuletzt dran", erinnerten sich ältere Besucher.
Musikalisches Intermezzo
Rund um das erweiterte Heimatmuseum war einiges los. Der ehemalige evangelische Pfarrer Karl-Heinz Burbulla packte seine Trompete aus, Manfred Gumbinger die Tuba. Mit anderen Mitgliedern des Posaunenchores der Emmaus-Kirchengemeinde wurde natürlich zuerst das "Der Mai ist gekommen..." gespielt. Auch der Anrather Mundart-Singkreis der "Leddschesweäver" hieß den Wonnemonat willkommen; "Vrühjoahr" oder D'r Droatheäsel" hießen einige ihrer Vorträge.