Stadt Willich Halle im Wandel für Handel

Stadt Willich · Es ist ein Projekt, das in ganz Nordrhein-Westfalen Seltenheitswert hat: der Umbau der Halle 18 im Stahlwerk Becker. Der Eigentümer, die W. Paschertz Grundstücks GmbH, hat jetzt Politik und Verwaltung den Baustand vorgestellt.

 Die Wände für die Einzelhandelsflächen in der Halle 18 im Stahlwerk Becker stehen bereits. Das Dach der unter Denkmalschutz stehenden Halle ist geöffnet. So soll es auch bleiben.

Die Wände für die Einzelhandelsflächen in der Halle 18 im Stahlwerk Becker stehen bereits. Das Dach der unter Denkmalschutz stehenden Halle ist geöffnet. So soll es auch bleiben.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die Bau-Fortschritte sind von außen nicht wirklich einzuschätzen, aber wer in das Innere der großen Halle 18 am Rande des Stahlwerk Becker guckt, der erkennt die Entwicklungen: Christian Paschertz, der Geschäftsführer der W. Paschertz Grundstücks GmbH, führte am Mittwochabend die Mitglieder des Willicher Planungsausschusses sowie Vertreterinnen der Verwaltung durch die Halle und erläuterte die Umbauarbeiten.

Mittlerweile ist das Erdgeschoss, in dem die Einzelhandelsflächen angesiedelt werden, komplett mit Wänden versehen, die Zwischendecke zwischen Erd- und erstem Geschoss ist zu rund zwei Drittel eingezogen. Auch in der ersten Etage stehen etliche Wände, zu einem kleinen Teil auch in der zweiten. Außerdem ist auf der Stahlwerk-Seite der Halle der Anbau fertig, in dem Lidl, der größte Einzelhandelsmieter in dem Komplex, sein Lager und die Warenanlieferung unterbringt.

Die Ausgangslage für den Bau sei in Teilen schwieriger gewesen, als er erwartet habe, erklärte Paschertz. Der Unternehmer hat bereits mehrfach denkmalgeschützte Gebäude umgebaut. Gut zu erkennen ist, wo die historischen Rundbögen schon sorgfältig mit den alten Steinen rekonstruiert wurden. Der Grund für diese Arbeit: "Die Außenmauern sind relativ massiv, haben aber viel gelitten", erklärte Paschertz. Außerdem gebe es viele Hohlstellen in den Wänden, die den Statikern Probleme gemacht hätten. Es sei im Laufe der Arbeiten immer wieder vorgekommen, dass die Arbeiter "reingepiekst" hätten, und dann sei ein Bereich zusammengefallen. Dies wieder aufzumauern sei gar nicht so einfach gewesen, dazu brauche man qualifizierte Maurer.

Drei Tage Baustopp

Ein anderes Problem sei gewesen, dass das Gebäude aus zwei unterschiedlich starken Längsmauern bestehe und die dickere Wand über die Dachkonstruktion die andere Seite gehalten habe. Als die Arbeiter das Dach wie geplant geöffnet hätten, habe sich das Gebäude gesetzt. "Da hatten wir erst mal drei Tage Baustopp, das war spannend", sagte Paschertz. Grundsätzlich könne er die Arbeiten aus Sicherheitsgründen nur schrittweise durchführen.

Der Zeitplan für die weiteren Arbeiten sieht jetzt so aus, dass das Erdgeschoss für die Einzelhandelsgeschäfte in diesem Jahr bezugsfertig ist. Die Wohnetagen werden voraussichtlich im Februar/März 2013 fertig sein.

(djm)
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