Stadt Willich Haftstrafe für Dealerin

Stadt Willich · Zu viereinhalb Jahren Haft hat gestern das Landgericht Krefeld eine Drogendealerin aus Willich verurteilt. Der Kurier, der ihr dabei half, kam mit dreieinhalb Jahren Haft davon.

Hochgeschlossene weiße Bluse, blass, ängstlich blickend und immer wieder Tränen trocknend, so saß Diana R. aus Willich gestern auf der Anklagebank. Ihr wird vorgeworfen, zwischen März und November 2007 mehr als 13 Kilo Marihuana in Holland erworben und nach München weiter verkauft zu haben. Mit ihr angeklagt ist Kay M., ebenfalls aus Willich, der für sie in fünf Fällen das Rauschgift über die Grenze transportiert haben soll.

Die 28-jährige Kauffrau hat gestanden, seit 2004 im Rauschgiftgeschäft tätig zu sein. Ihr damaliger Freund, der nach Ihren Worten „von Diebstahl, Betrug und Dealereien alles machte, was ihm Geld brachte“, hatte sie in das Milieu gebracht. Diana R. war sehr verliebt in den Porschefahrer, hat sie doch ein Faible für schwere schnelle Autos. Ihr Gehalt reichte für den gewünschten Lebensstil nicht aus und so besserte sie ihr Einkommen mit Rauschgiftgeschäften auf.

Als ihr Freund verhaftet wurde, führte sie den Handel in eigener Regie weiter. Da sie bereits zwei Mal an der Grenze mit Marihuana für den Eigenbedarf erwischt worden und zu empfindlichen Geldstrafen verknackt worden war, suchte sie sich einen Fahrer der für sie diese Arbeit machte. Kay M. gehörte zu den Kunden ihres Ex-Freundes und er willigte ein. Ein anonymer Brief brachte die Polizei auf ihre Spur und so endete der letzte Deal bei der Übergabe in einer Münchner Tiefgarage mit der Festnahme.

Die Willicherin muss zusätzlich zu ihrer Haftstrafe aus dem Drogengeschäft 30 000 Euro an die Staatskasse als „Wertersatz“ bezahlen. Die Strafkammer rechnete ihr als strafmildernd an, dass sie gestand und auch Namen von Hintermännern und Kunden nannte.

(RP)
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