Stadt Willich Gutscheine werden immer beliebter

Stadt Willich · Der erste Geschäftstag nach den Weihnachtsfeiertagen lief in Willich ruhig an. Die ersten tauschten ihre Gutscheine ein, die unterm Weihnachtsbaum gelegen hatten, und einige wenige machten sich ans Umtauschen.

 Auch bei Spiel- und Schreibwaren Erren in Willich lösten viele ihre Gutscheine ein.

Auch bei Spiel- und Schreibwaren Erren in Willich lösten viele ihre Gutscheine ein.

Foto: Wolfgang Kaiser

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Das hat sich zumindest Sabrina Meyer gedacht. "Ich habe zu Weihnachten Geldgeschenke bekommen, und die setze ich heute um", verrät die Schiefbahnerin. Auf dem Einkaufszettel stehen Schuhe, Parfüm und eine Handtasche, wobei es die Schuhe sind, die sie so früh nach Willich geführt haben. Sie habe schon vor Weihnachten mit einem bestimmten Paar geliebäugelt und hofft nun, dass sie dieses noch in ihrer Größe bekommt.

Friedhelm Kowalski haben hingegen lediglich die Brötchen in die Willicher Innenstadt geführt. "Meine Weihnachtsgeschenke waren alles prima. Ich brauche nichts umtauschen. Ich genieße jetzt eine Woche Urlaub daheim mit der Familie, und dazu gehört jetzt gleich ein gemütliches Frühstück", verrät der Familienvater. Mit dem Umtauschen von Weihnachtsgeschenken, die nicht gefallen haben, hat das Schreibwaren- und Spielzeuggeschäft Erren auch nicht viel zu tun. "Die Kunden haben vor Weihnachten sehr zielgerichtet eingekauft. Zudem war die Nachfrage nach Gutscheinen groß. Wir können feststellen, dass diese Geschenkform immer beliebter wird. Viele machen es auch so, dass sie sich mit mehreren Gutscheinen, die sie von Eltern und Großeltern erhalten haben, einen größeren Wunsch erfüllen", berichtet Alfred Erren.

Das trifft auch auf den zwölfjährigen Kai zu. Bei ihm handelt es sich um ein Fahrrad. "Ich möchte ein Mountainbike haben. Dafür spare ich seit einiger Zeit. Ich habe in einem Fahrradgeschäft mein Wunschrad gesehen und mir Gutscheine dieses Geschäftes gewünscht", erzählt Kai, der sich dank der Weihnachtsgutscheine und seines Ersparten nun diesen Traum erfüllen kann.

Den Gutscheintrend können auch Sebastian Commans vom gleichnamigen Anrather Modegeschäft sowie Detlev Pimpertz vom ebenfalls gleichnamigen Modegeschäft bestätigen. "Wir haben viele Geschenkgutscheine verkauft. Es waren eindeutig mehr als im vergangenen Jahr", sagt Pimpertz. Dementsprechend erwartet der Anrather Geschäftsmann auch wenig Kunden, die etwas umtauschen wollen. Dem schließt sich Commans an.

"Unsere Kunden kaufen nahezu treffsicher ein. Es wird genau hinterfragt, was gewünscht wird. Entsprechend gering fällt der Umtausch aus. Zudem können wir feststellen, dass es einen Trend zum Gutschein gibt", berichtet Liselotte Janske vom Schuh Nati in Schiefbahn. Früher sei dies anders gewesen, da habe es am ersten Geschäftstag nach Weihnachten von umtauschenden Kunden gewimmelt, sagt sie.

Ein Gutschein ist es auch, der Caroline Konrads begeistert. "Mein Mann hat mir zu Weihnachten einen Reisegutschein geschenkt. Wir machen im Mai eine Flugreise nach Rom, da freue ich mich jetzt schon drauf", erzählt die junge Frau. Anders sieht es bei Annika aus: "Meine Oma meint es wirklich gut. Aber das Sweatshirt, das sie mir ausgesucht hat, ist nicht nach meinem Geschmack. Ich fahre gleich in die Stadt und gehe es umtauschen", sagt die 16-Jährige. Denise Walther hat ebenfalls einen Umtausch vor. "Mein Freund hat mit dem Parfüm nicht so ganz meine Vorliebe getroffen. Ich habe es allerdings erst gar nicht aus der Verpackung holen müssen, weil er sich eine Probe dazu hat geben lassen. Den in Plastikfolie verschweißten Karton, denke ich, kann ich gleich problemlos in Viersen umtauschen", vermutet sie.

Ein doppeltes Buchgeschenk gab es bei Willi Schulthoff. "Meine Frau und meine Mutter hatten die gleiche Idee", erzählt er. Welches Buch er sich als Ersatz holen möchte, weiß er schon genau. Allerdings hat er den Umtausch, für den er nach Mönchengladbach fahren muss, erst in den nächsten Tagen vor.

(tref)
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