Orientierung für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung Grüne möchten einen Inklusionslotsen für Willich

Willich · Die Willicher Grünen möchten, dass alle wichtigen Informationen für Menschen mit Beeinträchtigungen übersichtlich zusammengestellt werden. Bei der Stadt soll dazu eine Stelle geschaffen werden.

 Claudia Poetsch ist Vorsitzende des Sozialausschusses in Willich.

Claudia Poetsch ist Vorsitzende des Sozialausschusses in Willich.

Foto: Bernadette Berg

Die Willicher Grünen machen sich für einen „Inklusionskompass Willich“ stark. Er soll eine Übersicht über Angebote zu barrierefreien Gaststätten und Hotels, Selbsthilfegruppen, Therapie-, Freizeit- und Sportangeboten, Urlaubsangeboten für Menschen mit Beeinträchtigungen, Vereinen und Organisationen sowie Dienstleistungen und Arztpraxen mit entsprechenden Schwerpunkten in Willich und der näheren Umgebung geben. Frei von Trägerinteressen sollen so Betroffene gebündelte Informationen finden, die sie in unterschiedlichen Lebenslagen benötigen, so die Grünen.

Nicht nur für die Befüllung und Pflege des Online-Angebotes, sondern auch als Ansprechpartner mit Lotsenfunktion und für das Netzwerken soll eine hauptamtliche Stelle in der Verwaltung geschaffen werden. „Im Vordergrund soll vor allem auch die Zusammenarbeit mit dem sehr geschätzten ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten in Willich stehen“, sagt Claudia Poetsch, stellvertretende Bürgermeisterin und Vorsitzende des Willicher Sozialausschusses.

Umfassende Informationen zu erlangen gestalte sich mitunter sehr schwierig, sagt Claudia Poetsch: „Es gibt viele Informationen, die man allerdings an ebenso vielen verschiedenen Stellen zusammensuchen muss. Und im Nachhinein stellt man dann in Gesprächen mit anderen Betroffenen immer wieder fest, dass es auch diese oder jene Unterstützungsmöglichkeit gegeben hätte, von der man aber nichts wusste.“ Ärzte, Selbsthilfegruppen oder Träger von speziellen Einrichtungen hielten wertvolle Informationen bereit oder seien beratend tätig – kennten sich aber oft nur in den Fachthemen aus, die sie speziell verträten.

„In unserer Stadt können wir bereits auf eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften im Rahmen der Seniorenarbeit, Familienberatung sowie in der Flüchtlingshilfe blicken“, erklärt Merlin Praetor, Vorsitzender der Willicher Grünen. „Das Beratungsportfolio der Stadt würde mit dem Inklusionskompass und einer Inklusionsberatungsstelle um ein notwendiges und sinnvolles Aufgabenfeld ergänzt.“ Ruben Wippermann, Obmann der Grünen im Sozialausschuss, betont, dass die Umsetzung auch zur Erreichung der Ziele der Strategie „Global Nachhaltige Kommune“ beitrage und den Zusammenhalt von und ein besseres gegenseitiges Verständnis für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung fördere.

(msc)
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