Höhepunkt des ASV-Schützenfestes in Willich Große Morgenparade auf der Bahnstraße

Willich · Es ist traditionell der Höhepunkt des ASV-Schützenfestes in Willich: Gestern versammelten sich die Schützen zur Parade vor König Michael III. Maaßen - an einem ungewohnten Standort, weil derzeit der Markplatz umgebaut wird.

 Weil der Markt umgebaut wird, steht in diesem Jahr die Tribüne an der Bahnstraße. Die Große Morgenparade klappte gestern trotzdem ausgezeichnet.

Weil der Markt umgebaut wird, steht in diesem Jahr die Tribüne an der Bahnstraße. Die Große Morgenparade klappte gestern trotzdem ausgezeichnet.

Foto: Norbert Prümen

Die veränderten Rahmenbedingungen bewältigten die ASV-Schützen bestens: Bei strahlendem Sonnenschein und leichtem Wind fand gestern Vormittag die große Parade mit Präsentation der Blumenhörner beim 133. ASV Schützenfest erstmals auf der Bahnstraße statt.

Bei der Begrüßung sah Präsident und Protokollchef Joachim Kothen „nur in strahlende Schützengesichter“ und stellte fest, dass weniger Schlaf für einen Schützen kein Hinderungsgrund ist. Der durch den Marktumbau bedingte neue Zugweg fördere die Kommunikation, so Kothen: „Da können sich die Schützen guten Morgen sagen, weil sie sich entgegenlaufen“. Er dankte Vize-Präsident Klaus Caris für schnelle Hilfe: In der Nacht war das Königspodest beschädigt worden. Caris hatte dafür gesorgt, dass ein Mitarbeiter die Reparatur inklusive Malerarbeiten noch vor 9.30 Uhr fertig gestellt hatte. So konnte König Michael III. Maaßen mit den Ministern Jürgen Kothen und Klaus Caris einen guten Blick auf das Geschehen erhalten.

Platzmajor Thomas Heyes sorgte beim Parade-Geschehen auf der Bahnstraße für eine ordentliche Aufstellung der mehr als 1000 Schützen und 500 Musiker, danach schritt der König die Front auf der Bahnstraße ab. Vorstandsmitglied Siegfried Gaubitz nannte es ein herrlicher Bild, „die Schützen in einer so langen Reihe nebeneinander mit den bunten Blumenhörnern zu sehen.“

Als der König das Regiment abgeschritten hatte und wieder auf dem Podest stand, wurde das Programm unversehens unterbrochen: Zuerst meldeten sich die Vogelträger: Sie gaben an, eine Wette verloren zu haben und wollten die Wettschuld einlösen: Die Jungs putzten dem König die Schuhe. Danach kam es zu einem leicht unerklärlichen musikalischen Intermezzo: Vier Schützen aus dem Zug „da simmer dabei“ – Wolfgang Dille, Kevin Elders, Andi Kaulen und Matthias Dille – kamen in Perücken der vier berühmten Pilzköpfe aus Liverpool zum Podest. Sie intonierten den Beatles-Klassiker „All You Need Is Love“ – danach starteten die Musiker des Bundesschützen-Musikkorps Kleinenbroich mit „Hey, Jude“ – und das Regiment sang begeistert mit. Erfahrene Beobachter der Willicher Paraden-Gebräuche spekulierten danach darüber, ob dieses Geschehen ein Hinweis auf den Ausgang des späteren Vogelschusses sein könne..?

Besonders schön war der traditionelle Aufmarsch der Schützen, die die farbenprächtigen, phantasievoll zusammengestellten Blumenhörner der jeweiligen Züge vor dem König und den Zuschauern auf der voll besetzten Tribüne präsentierten. Durch die neue Aufstellung konnte der Blick ungehindert entlang der Reihe wandern. Kothen begrüßte im Rahmen seiner Kommentare drei Besucher, die erstmals zu Besuch in Willich waren. Der Bürgermeister der Stadt Marugame in Japan, Masaharu Kaji, der Stadtratsvorsitzende und ein Abteilungsleiter waren mit Bürgermeister Josef Heyes gekommen.

Die Musiker der Kleinenbroicher Formation spielten dann ein Ständchen, das sich König Michael gewünscht hatte – „My Way“ von Frank Sinatra – und da konnte der König die Tränen der Rührung nicht mehr zurückhalten. Er sei begeistert von der großen Parade und dem Bild der Schützen. „Ich habe mein Königsjahr genossen und immer versucht, für die Schützen da zu sein. Der neue König wird es genauso genießen, davon bin ich überzeugt“, so Michael III.

Heute geht das ASV-Schützenfest um 10 Uhr mit der Brotzeit und dem musikalischen Frühschoppen sowie den Ehrungen im Festzelt weiter. Um 17.30 Uhr beginnt die Abschlussparade mit Großem Zapfenstreich.

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