Gesundheitstag TV Anrath und Neersener Turnerbund warben für den Sport

Willich · Die beiden Vereine kooperieren seit einiger Zeit und hatten jetzt zum ersten Gesundheitstag eingeladen.

 Uwe Schneider (vorn) leitete eine Tai-Chi-Gruppe in der Sporthalle am Lise-­Meitner-Gymnasium.

Uwe Schneider (vorn) leitete eine Tai-Chi-Gruppe in der Sporthalle am Lise-­Meitner-Gymnasium.

Foto: Norbert Prümen

Der erste Gesundheitstag von TV Anrath und Neersener Turnerbund in der Geschäftsstelle und der Turnhalle auf dem Gelände des Lise-Meitner-Gymnasiums war noch kein Publikumsmagnet. Einige Dutzend Besucher kamen aber doch. Sie konnten zuhören, aber auch aktiv mitmachen.

Sina Lindner, Hauptamtlerin beim TVA, ist immer auf der Suche nach neuen Sportangeboten. „Wir haben zum ersten Mal einen Kurs für Menschen mit Einschränkungen im Angebot“, sagte Lindner. Das Thema Inklusion ist damit im Vereinssport angekommen. Dabei gibt es noch reichlich Luft nach oben: „Von sieben Interessierten sind letztendlich nur zwei gekommen zu dem Kurs, der am 11. Januar begonnen hat“, wunderte sich Sina Lindner.

Beim Sport gilt es ja immer auch, den „inneren Schweinehund“ zu überwinden, egal, ob mit oder ohne Handicap. Deshalb war der Vortrag von Sigrun Passelat aus Wuppertal auch so berührend: Die gelernte Erzieherin und Leistungssportlerin ist unterschenkelamputiert aufgrund einer missglückten Knie-Operation. Sie versteckt ihre Prothese nicht. „Das Leben geht weiter“, sagte die 50-Jährige tapfer. Obwohl sich Menschen aus ihrem engsten Umfeld von ihr abgewendet hatten, blickt sie optimistisch in die Zukunft. Im vergangenen Jahr hat sie bereits am Schwebebahnlauf teilgenommen: „Da stand ich gerade vier Wochen auf der Prothese“, erklärte sie.

Weniger spektakulär, aber sehr informativ: Der Anrather Internist und Hausarzt Dr. Harald Mühmer machte deutlich, wie heilsam Sport sein kann. „Diabetiker profitieren davon, dass Fett und Zucker durch Bewegung verbrannt werden, wer unter Asthma leidet, vergrößert durch regelmäßige Bewegung sein Lungenvolumen“, erklärte der Mediziner, dem auch der Herzsport am Herzen liegt.

In der Halle ging es akustisch sehr zurückhaltend zu: Ein dumpfes „Om“ klang einen Moment nach. Antje David und Uwe Schneider luden ein zu einer Kurzentspannung bei Yoga und Tai Chi. „Yoga hilft bei Stress und führt zu einer Dehnung der Muskulatur“, erklärte Schneider. Veronika Schmitz bot einen Schnupperkurs in Hockergymnastik und Gymnastik in Anlehnung an Feldenkrais. Was auffiel, waren die sanften Bewegungen, die nicht zuletzt der Körperwahrnehmung dienen. Bei allen Schnupperangeboten waren die Frauen eindeutig in der Überzahl. Auf Tischen lagen jede Menge Informationen aus. Die Schachtel mit der Aufschrift „Bewegung aktiv“ sah aus wie eine Tablettenschachtel. Der Inhalt waren nicht 25 Pillen, sondern 25 Karten mit jeweils einer Übung, die zu Hause oder unterwegs gemacht werden können. Gründe, sich im Verein zu bewegen, bleiben dennoch viele.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort