Tönisvorst Gemeinde würdigt Ehrenamt

Tönisvorst · Margret Pleunis heißt die Trägerin des zehnten Godehard-Preises. Die Auszeichnung geht an Menschen, die sich um die Vorster Pfarrgemeinde verdient gemacht haben. Pleunis´ Engagement ist vielseitig.

Seit genau zehn Jahren ist der Neujahrstreff der Vorster Katholiken um eine Facette reicher. Denn mit der Verleihung des Godehard-Preises richtet die Pfarrgemeinde St. Godehard seither ihren Blick auf Menschen, die ansonsten im Verborgenen agieren. Der Preis, eine 30 Zentimeter große geschnitzte Holzfigur des Kirchenpatrons, bedeutet eine Anerkennung dieser Arbeit, ohne die das Gemeindeleben nicht nur ärmer, sondern in manchen Punkten gar unmöglich wäre.

„Es war keine leichte Entscheidung“, sagte Pfarrer Ludwig Kamm in seiner Ansprache und deutete damit an, dass es viele verdiente Gemeindemitglieder in St. Godehard gibt. Traditionell dringt bis zur Verkündung kein Wort vom Pfarrgemeinderat an die Öffentlichkeit, so dass die Spannung gewahrt bleibt.

Kamm nutzte dies geschickt aus, indem er sagte: „Der Preisträger ist schon einmal anwesend. Bislang war es ja so, dass mehr Frauen als Männer den Preis bekommen haben. Auch in diesem Jahr zeichnen wir eine Frau aus.“ Und weiter: „Sie kennt sich im Einzelhandel aus, aber auch mit Finanzen.“ Dann hatte das Rätselraten endlich ein Ende – und eine sichtlich bewegte Margret Pleunis betrat die Bühne. „Keine Sorge, dieser Preis kann mit feuchten Augen umgehen“, beruhigte Pfarrer Kamm die Vorsterin, die mit dieser wertschätzenden Geste erst einmal überfordert war. Die Laudatio hielt Pleunis´ langjährige Freundin und Weggefährtin Dorothea Arretz. „Es war spannend, nichts zu verraten“, so Arretz im Anschluss an ihre Rede gegenüber der Rheinischen Post. Seit zwei Monaten wusste sie um den Preis und hielt bis zuletzt dicht.

Den Verdienst von Margret Pleunis würdigte Arretz mit blumigen Worten. Seit elf Jahren engagiert sich Pleunis um den Trödelladen an der Kuhstraße (früher Seulenstraße), der zugunsten der Rumänienhilfe Geld sammelt. Rund 80 000 Euro kamen in dieser Zeit zusammen. „Es war für Dich viel Arbeit bei Wind und Wetter“, so Arretz. Ferner machte sich Pleunis um den Kirchbauverein und den Förderverein der Pfarre verdient, dessen Kasse sie leitet. Bei der Caritas-Haussammlung ist sie ebenfalls eine feste Größe.

Bürgermeister Albert Schwarz gratulierte Margret Pleunis persönlich und brachte ihr nicht nur Blumen mit, sondern „große Bewunderung“ entgegen. Ganz schön viel Trubel für jemanden, der sonst viel lieber im Verborgenen arbeitet.

(RP)
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