Stadt Willich Gebühren steigen nur moderat

Stadt Willich · Ein Durchschnittshaushalt muss im kommenden Jahr für Müllabfuhr, Straßenreinigung, Grundsteuer B und Abwasser insgesamt circa vier Euro monatlich mehr bezahlen. Im Ausschuss gab es auch neue Informationen über das Ambulatorium.

Zwar muss der Willicher Rat in der übernächsten Woche noch endgültig zustimmen, aber die Tendenz ist klar: Trotz der angespannten Haushaltslage werden die Steuern und Abgaben für die Bürger nur gering erhöht. Die Verwaltung hatte die Berechnungen im Ausschuss für Abgaben, Gebühren und Satzungen am Mittwochabend vorgestellt und die Politiker stimmten einstimmig zu.

Die Musterberechnung für einen Vier-Personen-Haushalt, der in einem Einfamilienhaus wohnt, ergibt in Summe eine monatliche Mehrbelastung von 4,03 Euro - auf das Jahr gerechnet 48,33 Euro. Dieser Haushalt zahlt im Jahr insgesamt 1384,56 Euro statt bisher 1336,23 Euro für Grundsteuer B, Schmutzwasser-Verbrauch, Regenwasser-Gebühr, Abfallbeseitigung in einer 80-Liter-Tonne mit wöchentlicher Leerung und die Straßenreinigung (bei sieben Meter Hausfront). Damit bleiben die Gebühren in Willich im Vergleich zu den umliegenden Kommunen weiterhin auf einem niedrigen Niveau, so Kämmerer Willy Kerbusch. Er führte als Vergleich an, dass die Bürger in Mönchengladbach für die gleichen städtischen Leistungen rund 2200 Euro zahlen.

Die Details: Die Grundsteuer B (bebaute und bebaubare Grundstück und Gebäude) bleibt auf dem Niveau dieses Jahres. Sie war erst zum Jahresbeginn 2015 erhöht worden - Kerbusch hatte bereits gesagt, dass er keinen weiteren Spielraum sehe.

Eine wöchentliche Straßenreinigung mit der Großkehrmaschine kostet im Jahr statt bisher 5,60 Euro 5,67 Euro im kommenden Jahr.

Für die wöchentliche Leerung der grauen Tonne (Restmüll, 80 Liter) zahlen die Bürger nur noch 306,86 Euro (2015: 349,60 Euro) - bei 14-tägiger Leerung nur noch 153,43 Euro (2015: 174,81 Euro). Der Grund: Die Stadt zahlt weniger für die Müllverbrennung und gibt die Ersparnis an die Bürger weiter.

Allerdings wird die Abwasser-Beseitigung (Regen- und Schmutzwasser) teurer: Bei einem Verbrauch von 200 Kubikmeter Wasser jährlich kostet die Beseitigung 534 Euro statt bisher 456 Euro. Die Regenwasser-Ableitung für ein 130-Quadratmeter-Grundstück kostet 126,10 Euro statt bisher 113,10 Euro. Die Gründe sind Veränderungen in der Eigenkapitalverzinsung des Abwasserbetriebs und höhere Beiträge der Stadt an den Niersverband sowie den Wasser- und Bodenverband Mittlere Niers. Außerdem geht der Abwasserbetrieb ein Großprojekt an: Die Regenrückhalte-Becken werden entschlammt, damit sie weiter die Wassermenge aufnehmen können, für die sie ursprünglich berechnet worden waren.

Der Ausschuss-Vorsitzende Hans-Joachim Donath (FDP) dankte der Verwaltung für die "bürgerfreundliche Gestaltung der Gebühren".

Beim Tagesordnungspunkt "Gebührensatzung für die Rettungswache" informierte Kämmerer Kerbusch den Ausschuss über den Stand der Planungen für das Ambulatorium. "70 bis 80 Prozent der Flächen sind mit festen Zusagen vermietet." Er rechne mit einem Verkauf des Grundstücks Anfang des kommenden Jahres. Auch der Notarzt werde in dem Gebäude untergebracht, und es werde mehrere Betten als Not- und Überwachungsbetten geben. Kerbusch erwartet, dass sich die Situation somit für die Willicher Bürger nach der Schließung des Katharinen-Hospitals deutlich verbessert. Er hoffe, dass der Betrieb Anfang 2017 losgehen kann, so der Kämmerer.

(djm)
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