Aus der Willicher Kunstszene: Galerie Schageshof will schließen

Anrath · Bis Ende des Jahres bleibt die Galerie Schageshof Treffpunkt für Kunst und Kultur. Danach will das Galeristen-Ehepaar Brockmanns flexibler agieren. Ein Anfang ist mit der mobilen Galerie „art emotion“ gesetzt.

 Die Galerie Schageshof in Anrath gehört an der Jakob-Krebs-Straße/Schageshof Straße zum gewohnten Straßenbild. Am Giebel hat sich der bekannte Bananensprayer Thomas Baumgärtel verewigt.

Die Galerie Schageshof in Anrath gehört an der Jakob-Krebs-Straße/Schageshof Straße zum gewohnten Straßenbild. Am Giebel hat sich der bekannte Bananensprayer Thomas Baumgärtel verewigt.

Foto: Heribert Brinkmann

Seit 26 Jahren bietet die Galerie Schageshof Raum für zeitgenössische Kunst von nationalen und internationalen Künstlern. Doch der aktuelle Ausstellungstitel „As Time Goes By“ ist nicht nur ein Verweis auf die Flüchtigkeit der Zeit, sondern auch auf Veränderungen. Ende des Jahres werden Irene und Karl-Josef Brockmanns voraussichtlich die Pforten der Galerie schließen. Zugleich aber wollen sie ihrem Engagement für die Kunst treu bleiben. So erinnern zurzeit Werke von 15 Künstlern, wie Thomas Baumgärtel, Professor Romulus Candea, Dag Seemann, Clemens Weiß, Reinhardt Heinen und Beate Krempe, schlaglichtartig an vergangene Präsentationen. Wie in den vergangenen Jahren immer wieder Neues gezeigt wurde, sind auch dieses Mal bisher hier nicht vorgestellte Arbeiten und Namen dabei. „Wir bieten Führungen an und gehen auch durch die Depots. Hier sind Bilder dabei, bei denen die Künstler sich selbst wundern, dass diese noch existieren“, sagt Karl-Josef Brockmanns. Er will den gezeigten und in vielen Jahren angesammelten Werken ein neues Zuhause vermitteln. Die Preise sind nicht statisch fixiert, sondern werden mit den Künstlern abgesprochen.

Das Galeristen-Ehepaar will das Kunstgeschäft nicht aufgeben, sieht sich aber gezwungen, auch im Interesse der Künstler wirtschaftlicher zu arbeiten. Die von ihren Anfängen bis heute von 120 auf 450 Quadratmeter gewachsene Ausstellungsfläche verlangt nicht nur großen ideellen, sondern eben auch finanziellen Aufwand. Fest steht, alles soll kleiner und anders organisiert werden. Die Vorstellung von einer freieren Galerie ist bereits angestoßen mit dem Projekt „art emotion“. Über dieses Modell wollen die Galeristen Kunst in die Welt, zu den Menschen, an bekannte und unbekannte sowie ungewöhnliche Ausstellungsorte bringen. Mit dieser mobilen Galerie wagte das Ehepaar bereits Ausstellungen in Düsseldorf und Wien. Insbesondere die Wiener Präsentation mit Werken von Romulus Candea geriet zum großen Erfolg „Wir werden Kunst und Kultur weiter machen“, versichert Karl-Josef Brockmanns. „Das, was wir an Erfahrung und Wissen haben, nehmen wir mit“, ergänzt seine Frau. Beide arbeiten an neuen Ideen für die Kunst.

Den Standort Anrath werden sie voraussichtlich aufgeben. Wo es für sie persönlich und die drei gemeinsamen Kinder hingeht, steht noch nicht fest. Auch privat will die Familie so einen Neuanfang starten. „Wir sind dabei zu sehen, wer den Hof übernehmen und nutzen kann. Wir hängen daran und wollen, dass er in gute Hände kommt“, versichert Brockmanns.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 8. Juli. Führungen durch die Ausstellung: Sonntags 14 und 17 Uhr, nach Vereinbarung. Es stehen noch drei Konzerte an. Dann heißt es bald „Good bye“ Galerie Schageshof.

Kontakt: Galerie Schageshof in Anrath, Schageshofstraße 1
info@galerieschageshof.com. Telefon: 02156/ 4928292. Mobil 0172-4218843 und 01715-713716.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort