Stadt Willich Fußballspiel in der Blase ist gar nicht so einfach

Stadt Willich · 24 Schüler der Robert-Schuman-Gesamtschule haben die Trendsportart "Bubble Soccer" ausprobiert.

 Sich in den riesigen "Luftblasen" auf den Beinen zu halten, ist gar nicht so leicht. Das Spiel machte den Schülern dennoch großen Spaß.

Sich in den riesigen "Luftblasen" auf den Beinen zu halten, ist gar nicht so leicht. Das Spiel machte den Schülern dennoch großen Spaß.

Foto: Wolfgang Kaiser

"Denk daran, du willst doch bestimmt eine gute Sportnote bekommen", frotzeln die Mitschülerinnen. Gerade stehen sich in etwa 30 Meter Entfernung die 16-jährige Annkathrin und ihre Sportlehrerin Susanne Oyen, ein zierliches Leichtgewicht, gegenüber. Sie laufen aufeinander zu, und es kommt zur Karambolage. Annkathrin steht wie ein Fels in der Brandung, während ihre Lehrerin durch die Gegend fliegt. Verletzt wird dennoch niemand, denn die Teilnehmer an dieser speziellen Sportstunde haben sich besondere Airbags übergezogen.

24 Schüler und Schülerinnen der Robert-Schuman-Gesamtschule in Alt-Willich, allesamt in der elften Jahrgangsstufe, lernen in der großen Sporthalle an der Kantstraße den neuen Trendsport Bubble Soccer kennen. Anleiter ist Nassrat Azizzadah vom Unternehmen Yunaball. Der 23-jährige pumpte erst einmal Luft in die zehn durchsichtigen Blasen und erklärte danach, als der Riesenball einen Durchmesser von etwa 1,40 Metern erreicht hatte, auch den Kurssprechern Timo Klötergens und Svea Bark erst einmal den Einstieg: "Kippt den Ball nach vorne, dann die Arme nach oben, steckt sie wie beim Rucksack in die Gurte, haltet euch an den Griffen fest und steht langsam auf."

Das klappt eigentlich auch bei Dilek, Saskia oder Leonie ganz gut. Zuerst gibt es ein Spielchen Fünf gegen Fünf, die gegnerischen Teams sind an ihren gelben und roten Leibchen zu erkennen. Es ist dennoch nicht so einfach, wie es sich die 16- und 17-Jährigen vorgestellt haben. Das muss auch Henrik erfahren: Er verliert bei seinem ersten strammen Schuss gleich mal das Gleichgewicht. Und auch bei der 17-jährigen Leonie nutzt die Aufschrift auf ihrem T-Shirt "Vorsicht Teenager in der Pubertät, ich kann alles und bin immer cool" nicht allzu viel. Sie purzelt ebenfalls schon früh auf das Hallenparkett.

Dennoch haben die Jugendlichen ihren Spaß. Auch wenn Einige, gefragt nach der Spieldauer, etwas großspurig waren: "Fünf Minuten sind zu wenig, wir spielen zehn." Bereits nach wenigen Minuten sind einige ob des Kräfteverbrauchs nass geschwitzt. "Das war sehr anstrengend, mir fehlte erst einmal total der Überblick", konstatiert Carolin (16). Und die etwas ältere Melanie meint: "Ich hab mich so oft im Kreis gedreht, dass ich echte Koordinationsprobleme hatte."

Eine halbe Stunde später läuft es dann schon besser - beziehungsweise fallen die Schüler schon etwas kontrollierter. Jedenfalls haben auch am Rande des Geschehens Schulleiterin Ute Will-Nieding und der didaktische Leiter der Gesamtschule, Reinhard Nadler, ihren Spaß. Ein Spaß, den die Schüler und Schülerinnen übrigens selbst bezahlt haben. Zehn solcher Bälle kosten bei Yunaball für 90 Minuten 349 Euro, also musste jeder etwa 12,50 Euro zahlen. Andere Sportkurse, die sich für die Abfahrt in der Neusser Skihalle entschieden hatten, zahlten noch etwas mehr.

Hinterher gibt es dann noch das Spiel "First Man standing". Die Teammitglieder laufen aufeinander zu. Gewonnen hat die Mannschaft, die nach den Stürzen am schnellsten wieder auf den Beinen steht. Dominik übersteht auch dieses Spiel mit Bravour. "Das können wir jetzt öfter machen, vielleicht auch mal draußen auf dem Rasen", war nach der Doppelstunde zu hören. Sportlehrerin Susanne Oyen hat trotz ihres mehrmaligen Bodenkontakts nichts dagegen.

(wsc)
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