Stadt Willich FSJ: Erfahrungen fürs Leben

Stadt Willich · Elisabeth Blum und Martin Kolonko absolvieren ein Freiwilliges Soziales Jahr an der Anrather Johannesschule. Ende Juli geht es zu Ende. Die beiden 20-Jährigen sind sich einig: Sie würden es diesen Schritt wieder tun.

 Elisabeth Blum und Martin Kolonko (r.) absolvieren noch bis Ende Juli ihr Freiwilliges Soziales Jahr an der Anrather Johannesschule. Die beiden Abiturienten wollen das Jahr nicht missen.

Elisabeth Blum und Martin Kolonko (r.) absolvieren noch bis Ende Juli ihr Freiwilliges Soziales Jahr an der Anrather Johannesschule. Die beiden Abiturienten wollen das Jahr nicht missen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Martin Kolonko und Elisabeth Blum haben einige Gemeinsamkeiten. Beide sind 20 Jahre alt und haben im vergangenen Jahr das Abitur gemacht. Seit September 2011 sind sie sogar Kollegen, denn der Mönchengladbacher und die Willicherin starteten zeitgleich an der Johannesschule in Anrath ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). "Nach dem Abitur hat es mir mit dem Lernen erst einmal gereicht. Ich brauchte eine Pause und wollte etwas Praktisches machen, bei dem ich andere Menschen kennenlerne", erinnert sich Blum. Das FSJ erschien ihr als genau das Richtige. Die 20-Jährige zog Erkundigungen ein, wo man was in welchem Bereich machen kann und stieß auf die Johannesschule.

Hier sprach sie insbesondere der Integrationsunterricht an, in dem sie heute auch hauptsächlich arbeitet. "Die Zusammenarbeit mit den Kindern im Förderunterricht macht mir Spaß. Ich habe in dem einen Jahr viele Eindrücke von anderen Kulturen und Länder sammeln können", berichtet sie, während sie neben einer Schülerin aus Afghanistan sitzt und zusammen mit ihr Deutsch lernt.

Etwas lauter geht es derweil bei Martin Kolonko zu. Der Mönchengladbacher betreut im FSJ hauptsächlich das Schülercafé der Hauptschule. Es ist gerade Pause und dutzende Schüler stehen für Obst und Sandwich-Toasts an. Bei dem 20-Jährigen waren es damals eigentlich zwei Gründe, warum er sich für ein FSJ entschied. "Zum einen wusste ich nicht genau, was ich beruflich machen wollte. Ich wollte die Zeit für die Entscheidung aber sinnvoll nutzen und nicht einfach irgendwo jobben gehen. Zum anderen überlegte ich in Richtung Soziales zu studieren, wobei ich mir nicht absolut sicher war, ob es das Richtige ist", sagt Kolonko.

Da er schon als Jugendleiter in der Freizeit aktiv ist, lag es nahe auch im FSJ etwas mit Jugendlichen zu machen. Über einen Freund, der ebenfalls FSJler an der Johannesschule war, kam der Kontakt zur Schule zustande.

Martin Kolonko und Elisabeth Blum sind sich einig, dass ihnen das Jahr viel gegeben hat. Sie hätten Erfahrungen fürs Leben gemacht. Beide möchten es nicht missen und würden, stünden sie wieder in der Situation "Abi in der Tasche, was nun?", noch mal ein FSJ an der Johannesschule starten. Während Elisabeth Blum schon vor dem Jahr wusste, dass es im September mit einer Ausbildung zur Ergotherapeutin weitergeht, fiel die berufliche Entscheidung bei Martin Kolonko während des FSJ.

Er merkte nämlich, dass ihm die Sozialarbeit zwar Spaß macht, er es aber nicht als Beruf ausüben möchte. "In der Freizeit engagiere ich mich weiter sozial wie bisher auch, aber studieren werde ich in diese Richtung nicht. Das hat mir das Jahr gezeigt", sagt der 20-Jährige. So beginnt er im August eine Ausbildung zum Fliesenleger, der ein bautechnisches Studium folgen soll.

(tref)
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