Ökumene in Neersen Frauen entwerfen Weg zum Weltgebetstag

Neersen · Mit einem Stationenweg in Gemeindehaus und Kirche hat das ökumenische Weltgebetstagsteam aus Neersen den Weltgebetstag der Frauen begangen. In diesem Jahr im Mittelpunkt: die Insel Vanuatu.

 Sabine Grotenburg (v.l.), Annette Fuchs und Andrea Kruse an der ersten Station des Stationenwegs. Ein aus Duplo-Steinen gebautes Haus verweist auf das Motto: „Worauf bauen wir?“

Sabine Grotenburg (v.l.), Annette Fuchs und Andrea Kruse an der ersten Station des Stationenwegs. Ein aus Duplo-Steinen gebautes Haus verweist auf das Motto: „Worauf bauen wir?“

Foto: Norbert Prümen

Ein Bauernhof, gebaut aus Duplo-Steinen, der auf einer grünen Wiese steht. Daneben ein Sandhaufen, auf dem die einzelnen Bauteile eines Hauses zu sehen sind. „Damit stellen wir das Motto des aktuellen Weltgebetstages dar. Das lautet ,Worauf bauen wir?’ Ist der Untergrund fest, kann darauf aufgebaut werden. Ist er es nicht, bricht alles auseinander“, sagt Sabine Grotenburg.

Die Gemeindereferentin der GdG Willich steht vor der ersten Station des Stationenweges zum Weltgebetstag, in dessen Mittelpunkt aktuell das Land Vanuatu steht. Der erste Freitag im März ist der Tag, an dem Frauen aller Konfessionen aus der ganzen Welt zum gemeinsamen Gebet und Austausch einladen. Da in diesem Jahr aufgrund der Pandemie alles anders ist und der traditionelle Gottesdienst mit vielen Liedern und einem gemeinsamen Abschlussessen in dieser Form nicht stattfinden kann, haben die acht Frauen aus der evangelischen und katholischen Gemeinde in Neersen, die das ökumenische Weltgebetstag-Team Neersen bilden, beschlossen, einen Stationenweg zu entwickeln, der Vanuatu vorstellt und zur Beschäftigung mit dem Motto einlädt.

Verteilt auf das Gemeindehaus und die Kirche der katholischen Pfarrgemeinde St. Mariä Empfängnis sind mehrere Stationen entstanden, die von den Besuchern in aller Ruhe entdeckt werden können. Jede Station spricht an und lädt zur Auseinandersetzung ein. Bei der ersten Station lautet die Frage an den Besucher, worauf er selber baut. Wer oder was ist der feste Grund? Der Station, an der Besucher notieren können, wofür sie dankbar sind, folgt die nächste in der Taufkapelle, die dem Thema Vergebung gewidmet ist. Danach geht es weiter an einer Wäscheleine entlang: Mit Fotos und Texten wird der Inselstaat Vanuatu im Südpazifik vorgestellt. Wie leben dort die Menschen, insbesondere die Frauen? Der Besucher lernt, begleitet von Musik aus Vanuatu, den Palmendieb, eine seltene Krabbenart, kennen, außerdem Kava, ein Getränk, das aus der Wurzel der Pfefferpflanzen gemacht wird. Man erfährt, was es mit dem Disaster in Vanuatu auf sich hat und lernt Menschen kennen, die in einer völlig anderen Welt leben.

Eine Station folgt mit Bibeltexten, bei denen jeder einen Ziegelstein mit dem beschriften kann, was er selber für eine gute Welt tun kann. Die goldene Regel zum Mitnehmen oder die Tüte Blumensamen, mit der die Schöpfung unterstützt werden kann – der Stationenweg ist abwechslungsreich. Den Abschluss bildet der Segen mit der Kollektesammlung. Segenskärtchen und Kollektekörbchen stehen bereit.

Als Abschlussüberraschung gibt es für jeden eine Butterbrottüte mit einem Stück Kuchen und einem Teebeutel. Ein Kuchenduft nach Ingwer und Zimt entströmt dem Tütchen. „Das soll ein kleiner Ersatz für unser landestypisches Essen ein, mit dem der Weltgebetstag bei uns normalerweise endet“, sagt Andrea Kruse vom Vorbereitungsteam. Jeder könne damit den Tag mit dem erhaltenen Info-Material daheim ausklingen lassen, fügt Teammitglied Annette Fuchs an.

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