Tönisvorst Fleischwarenfabrik Abbelen baut aus

Tönisvorst · Die Vorster Fleischwarenfabrik möchte die Produktionsstätte an der Kempener Straße deutlich vergrößern. Der Planungsausschuss beriet über die Höhe des Neubaus, Parkplatzproblematik und zusätzliche Verkehrsbelastung.

 Am Standort Kempener Straße in Vorst möchte das Unternehmen Abbelen eine weitere Produktionshalle bauen. Durch Kühlgeräte und Kondensatoren auf dem Dach wird das Gebäude um weitere zwei Meter in die Höhe wachsen.

Am Standort Kempener Straße in Vorst möchte das Unternehmen Abbelen eine weitere Produktionshalle bauen. Durch Kühlgeräte und Kondensatoren auf dem Dach wird das Gebäude um weitere zwei Meter in die Höhe wachsen.

Foto: Kaiser

Einstimmig verabschiedet wurde die Änderung des Bebauungsplans "Kempener Straße — Ost" bei der jüngsten Sitzung des Tönisvorster Planungsausschusses. Damit ist eine Hürde zur Erweiterung der Fleischwarenfabrik Abbelen genommen. Am Standort Kempener Straße in Vorst möchte das Unternehmen eine weitere Produktionshalle bauen. Der Neubau wird weithin gut sichtbar sein, denn er soll mit einer Höhe von 16 Metern die anderen Gebäude überragen. Durch Kühlgeräte und Kondensatoren auf dem Dach wird das Gebäude um weitere zwei Meter in die Höhe wachsen. Außerdem soll es zwei bis zu 25 Meter hohe Schornsteine geben. Um den Lärmschutz zu Haus Raedt, das im Norden an das Fabrikgelände angrenzt, zu verbessern, ist eine sechs Meter hohe Lärmschutzwand geplant.

Über Lärm diskutierten auch die Politiker im Planungsausschuss. "Die Produktion wird quasi verdoppelt, das wird sich auf die An- und Ablieferung durch Lastwagen auswirken", prognostizierte Herbert Derksen (GUT). Der Lokalpolitiker plädierte dafür, in der Baugenehmigung festzuschreiben, dass die Lastwagen nicht durch den Ort fahren dürfen, sondern das Werk ausschließlich über die Kempener Straße ansteuern müssen. Die anderen Politiker stimmten zu.

Auch die Kühlung der Lastwagen über die Motoren habe immer wieder zu Beschwerden geführt, merkte Helge Schwarz (SPD) an. Reiner Linden von der Stadtplanung informierte, dass dieses Problem dadurch behoben werden soll, dass die Lastwagen am neuen Werk künftig über Elektrokabel gekühlt werden und nicht mehr über den laufenden Motor.

Die Stellplätze, die im aktuellen Plan nicht ausgezeichnet wurden, sorgten außerdem für Verunsicherung. "Die Rede war mal von einem vierstöckigen Parkhaus, das ebenfalls als Lärmschutz dienen sollte", erinnerte sich Christiane Tille-Gander (CDU). Das sei aber im aktuellen Plan nicht eingezeichnet. Bürgermeister Thomas Goßen versicherte, dass für den Bebauungsplan entsprechende Stellplätze nachgewiesen werden müssen. "Sonst gibt es keine Baugenehmigung", sagte der Verwaltungschef.

Ulrike Zitz (SPD) betonte, dass Abbelen ein geschätztes Unternehmen sei, fragte sich aber, wann Schluss sei mit den Sonderkonditionen für immer neue Erweiterungen und Anbauten. Bürgermeister Thomas Goßen stellte klar, dass jenseits der Kempener Straße keine Bauten genehmigungsfähig seien: "Da ist Naturschutzgebiet, da können wir gar nichts machen."

(WS03)
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