Stadtjubiläum Festakt zum 50-jährigen Bestehen

WILLICH · Die heutige Stadt Willich ist ein Ergebnis der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen vor einem halben Jahrhundert. Am Freitagabend feierte die Stadtspitze mit vielen Gästen das Jubiläum im Ratssaal von Schloss Neersen.

 Zahlreiche geladene Gäste kamen am Freitagabend im Ratssaal von Schloss Neersen zusammen, um der Stadt Willich zum 50-jährigen Bestehen zu gratulieren. Hier applaudieren die Gäste gerade Bürgermeister Josef Heyes nach seiner Begrüßungsansprache.

Zahlreiche geladene Gäste kamen am Freitagabend im Ratssaal von Schloss Neersen zusammen, um der Stadt Willich zum 50-jährigen Bestehen zu gratulieren. Hier applaudieren die Gäste gerade Bürgermeister Josef Heyes nach seiner Begrüßungsansprache.

Foto: Norbert Prümen

Die Stadt Willich ist 50 Jahre alt. Der Festakt zum Stadtjubiläum fand am Freitagabend im Ratssaal von Schloss Neersen statt. Fünf Fahnen hingen an der Wand des Saals: Die der vier Gemeinden, aus denen vor fünf Jahrzehnten eine Stadt wurde sowie die markante gold-blaue Fahne der Jubiläumsstadt. Es mangelte nicht an Festreden und es wurde zweierlei deutlich: Wenn es auch hin und wieder mal knirschen sollte im Verhältnis zwischen den einzelnen Stadtteilen, so ist Willich doch eine sehr weltoffene Stadt – kein Wunder, dass Gäste aus Lettland, Japan und Frankreich beim Jubiläumstreffen mitfeierten. Durch das knapp dreistündige Festprogramm führte Stadtarchivar Udo Holzenthal.

Einer, der das Stadtgefühl von Willich lebt und diese maßgeblich mit geprägt hat, ist ohne Zweifel Bürgermeister Josef Heyes. Er konnte beim Festakt im Schloss eine Reihe von Ehrengästen begrüßen. Aus der Partnerstadt Zogorée in Burkina-Faso waren schriftliche Glückwünsche gekommen. Live aus dem nahen Düsseldorf war zum Beispiel Jan Heinisch, Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, erschienen.

In seiner Rede schmeichelte Heinisch den Willichern: „Sie dürfen sich glücklich schätzen, dass Sie hier in einer schönen Kommune am schönen Niederrhein leben“, stellte er fest. Von der Gebietsreform vor 50 Jahren seien in Nordrhein-Westfalen 396 Städte in 31 Landkreisen betroffen gewesen. Der Staatssekretär gab zu verstehen, dass mit einer weiteren Gebietsreform nicht zu rechnen sei. Und Jan Heinisch stellte außerdem fest: Wenn Willich nicht in Nordrhein-Westfalen, sondern im Nachbarland Rheinland-Pfalz liegen würde, dann wäre die Stadt dort die neuntgrößte Kommune im ganzen Bundesland.

Uwe Schummer, der im Jahre 2002 als erster Willicher für die CDU und den Kreis Viersen als Abgeordneter in den Bundestag einzog, sprach wie ein Europapolitiker: „Willich lebt wie kaum eine andere Stadt den europäischen Gedanken“, sagte der Neersener, der auch einige Jahre Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes in Willich war. Der zuständige Europaabgeordnete Stefan Berger (CDU) aus Schwalmtal sagte: „Ich wünsche mir mehr Willich in Europa.“ Landrat Andreas Coenen versprach, mit aller Kraft dafür zu kämpfen, dass die Willicher die Regio-Bahn bekommen und einen Radschnellweg von Mönchengladbach über Willich nach Krefeld.

Die geladenen Gäste des Festaktes sahen und hörten zwei Videogrußworte aus der japanischen Partnerstadt Marugame, die Yasuo Inadome anschließend übersetzte. Masaharu Kaji, Bürgermeister von Marugame, verbeugte sich tief, am Revers seines Sakkos sah man das Willicher Stadtwappen. Er lobte „die Schönheit der Stadt, die von großer Tradition und deutscher Tugend geprägt ist“. Toshihide Uchida, Stadtratspräsident in Maragume, war noch nie in Willich, was er in seiner Videobotschaft bedauerte. Die Beziehung zwischen dem St.-Bernhard-Gymnasium in Schiefbahn und dem Gymnasium in Maragume bezeichnete er als Brücke zwischen den beiden Städten. Die Leiterin des japanischen Gymnasiums, Matsuko Fujii und ihre Tochter Niroko, die als Verwaltungsleiterin an der Schule wirkt, gehörten jetzt ebenso zu den Gästen wie Yves Lefebvre, der Bürgermeister der Partnerstadt Linselles in Nordfrankreich.

Lefebvre erinnerte daran, dass sein Vater Maurice einst während eines Praktikums bei der Mönchengladbacher Maschinenfabrik Schlafhorst einen Schiefbahner kennengelernt hatte – die Städtepartnerschaft begann dann mit einem Fußballspiel. „Die Freundschaft zu Bürgermeister Josef Heyes wird andauern, auch wenn er nicht mehr im Amt ist“, prophezeite Lefebvre. Seit 2017 unterhält Willich offiziell eine Partnerschaft zu Smiltene in Lettland. Bürgermeister Edgar Avotins freute sich, dass seine Stadt und Willich Kultur und Wissen miteinander teilten. Er sei sehr dankbar für die Partnerschaft.

Für Bürgermeister Heyes ist Willich zum Erfolgsmodell geworden – wirtschaftlich und kulturell. Ein Stück ihrer Kultur hatten die Gäste aus Linselles mitgebracht: Ihr Orchester gab im Laufe des Festaktes Kostproben seines Könnens.

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