Willich Fackelzug für den St. Martin

Willich · Am Donnerstagabend zog der St. Martin, gefolgt von Hunderten von Kindern, durch die St. Töniser Straßen. Eine Tradition, die in diesem Jahr 125 Jahre alt wurde. Endsprechend größer fiel zum Schluss das Feuerwerk aus

Willich: Fackelzug für den St. Martin
Foto: Wolfgang Kaiser

"Rote, gelbe, grüne, blaue. Lieber Martin komm und schaue", schallte es gestern durch St. Tönis, und zu schauen gab es reichlich und das nicht nur für den St. Martin. Im 125. Jubiläumsjahr des Martinskomitees St. Tönis schien der Zug noch schöner als sonst zu sein. Viele bunte Fackeln vereinten sich zu einem einzigen Lichtermeer.

Ob die gleich von vier Schülerinnen getragene Martinsszene der Realschule Tönisvorst oder das große Fackelwerk des Michael-Ende-Gymnasiums, zu sehen gab es reichlich für die vielen Zuschauer an den Straßen. Ganze Laternenhäuser und Kirchen hatten sich in Bewegung gesetzt, wobei das zumeist elektrisch betriebene Licht für stimmungsvolle Beleuchtung sorgte.

Die kleinen Zuschauer am Wegesrand trugen ihre eigenen Laternenwerke zu schau. Kleine Gespenster, Frösche, Schafe und Co waren richtige Hingucker. Manch einer hatte sich auch den Zweitnamen der Stadt Tönisvorst als Motto genommen und präsentierte eine knallrote Laterne in Apfelform mit grünen Blättern. Selbst der Wurm im Apfel fehlte nicht. Liebevoll gefaltet und mit einem Gesicht versehen lachte er die Zuschauer an.

Gleich neun Musikkapellen begleiten den Zug, den rund 1300 Kinder mit ihren Begleitern bildeten. Allen voran natürlich St. Martin, hier ritt Heinz Kämmer, begleitet von seinen beiden Herolden, Silke und Elke Smeets vom Reiterverein Seydlitz.

Die Hausbesitzer hatten sich einiges an Dekoration einfallen lassen. Und das nicht nur in Form von Fackeln und Kerzen, die an den Fenstern standen. Ganze Martinsszenen, stimmungsvoll beleuchtet, gab es hinter Glasscheiben zu bewundern. Eine besondere Überraschung hielt die Kolpingsfamilie St. Tönis für das Martinskomitee bereits. Irmgard Schumacher überreichte dem Verein einen Scheck über 250 Euro. Das Geld stammte aus dem Glühweinverkauf des vergangenen Jahres. Die Spende wandert ins Sparschwein und landet im nächsten Jahr wieder in Form von Süßigkeiten in den Tüten.

So manchen erstaunten Blick gab es am Ende des Zuges am Pastorswall, wo Jahr für Jahr St. Martin seinen Mantel mit dem Bettler (Jupp Beudels) teilt und das Feuerwerk gezündet wird. Das Feuer brannte erstmals in einer Blechwanne und fiel daher etwas kleiner aus. "Das machen wir aus Umweltgründen zum ersten Mal in dieser Form", klärte Jürgen Kuhlenschmidt vom Martinskomitee auf. Dafür fiel das Feuerwerk im Jubiläumsjahr aber größer aus. Schließlich wird man nur einmal 125 Jahre alt.

(RP)
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