Stadt Willich Eine Erfolgsgeschichte auf vier Rädern

Stadt Willich · Mehr als 72 000 Fahrgäste hat der Bürgerbusverein Anrath seit seiner Gründung 2003 befördert. Der Verein wird zehn Jahre alt und erinnert in einer Broschüre an die Anfänge. Die waren von Bedenken begleitet, die sich gelegt haben.

 Stolz zeigt der Vorsitzende Matthias Zeies (64) die Broschüre, die an die Anfänge des Bürgerbusvereins Anrath erinnert. Im Vorjahr wurde mit 10 063 beförderten Fahrgästen eine Rekordmarke erreicht.

Stolz zeigt der Vorsitzende Matthias Zeies (64) die Broschüre, die an die Anfänge des Bürgerbusvereins Anrath erinnert. Im Vorjahr wurde mit 10 063 beförderten Fahrgästen eine Rekordmarke erreicht.

Foto: Wolfgang Kaiser

Trotz erster Skepsis der Stadt hat der Bürgerbusverein Anrath bislang eine in dem Maße nicht erwartete Erfolgsgeschichte geschrieben. Stolz ist daher auch der Vorsitzende Matthias Zeies (64) darauf, dass der Bürgerbus im Vorjahr mit 10 063 beförderten Fahrgästen eine Rekordmarke erreichte. Im ersten vollen Jahr 2004 waren es noch 5714 Fahrgäste.

Bald feiert der Verein mit seinen derzeit 32 ehrenamtlichen Fahrern, darunter mit Anne Gref und Doris Wißler zwei Frauen, sein zehnjähriges Bestehen. Bis zum 30. November 2012 wurden insgesamt 72 722 Fahrgästen befördert, derzeit sind es monatlich etwa 800. Gerade verteilt der Verein seine 68-seitige Festschrift, in dem unter anderem auch der NRW-Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, Michael Groschek, anerkennende Worte findet. So wie Willichs Bürgermeister Josef Heyes, der mit zu den Busfahrern gehört und sich, sofern es die Zeit erlaubt, hinters Steuer setzt. Morgen soll er eine Broschüre überreicht bekommen. Richtig gefeiert werden soll am Sonntag, 10. November: In der Josefshalle beginnt dann um elf Uhr der Jubiläumsempfang.

Unter den Gratulanten ist auch die Vorsitzende des Anrather Bürgervereins, Karla Meiendresch. Aus ihren Reihen, nämlich vom damaligen Leiter des Arbeitskreises "Bürgerbelange", Dieter Hehnen, kam im Februar 2001 der Anstoß der bemerkenswerten Initiative. Der Verein gründete sich dann am 17. März 2003, erster Vorsitzender war Werner Oerschkes.

Am 1. Dezember 2013 nahm der Verein mit 27 Fahrern den Linienverkehr auf. Der erste Mercedes Sprinter legte teilweise auch auf Strecken des Alt-Willicher Vereins 460 000 Kilometer zurück. Der zweite ab Januar 2009 bislang rund 260 000 Kilometer. Meistens sind es ältere Herrschaften, die von den insgesamt 25 eigenen Anrather Haltestellen größtenteils zu Einkäufen oder Ärzten gefahren werden. Die Fahrpreise sind extrem niedrig. Eine Fahrkarte kostet 80 Cent, die Vierer-Karte 2,50 Euro und das Fünfer-Kombi für Kinder zwei Euro.

Von der ersten Stunde sind als Fahrer noch dabei: Christian Bützer, Bernd Ferdinand, Josef Heyes, Manfred Krüppel, Thomas Lacher, Hans Loose, Klaus Maasen, Karl-Heinz Reidenbach, Klaus Scheiff, Jürgen Schönfisch, Hans-Willi Wellmann und Matthias Zeies.

Dank sagt der Vorsitzende für die bisher gewährte Unterstützung dem Land, Stadt Willich und den vielen Sponsoren: "Allein die monatlichen Spritkosten belaufen sich auf etwa 1 200 Euro." Ob der starken Resonanz rechnet Zeies damit, dass im Jahr 2014 der dritte Sprinter im Jahr 2014 angeschafft wird. Worüber sich auch Wagenmeister Albert Stauten freuen dürfte.

Nachwuchs wird beim Bürgerbusverein gern gesehen. Matthias Zeies: "Wir könnten noch zehn Fahrer oder Fahrerinnen gebrauchen." Der Zeitaufwand ist begrenzt: bis zu sechs Stunden monatlich. Und worüber sich der Chef der ehrenamtlichen Chauffeure noch freuen würde: "Wenn es einheitliche Rollatoren gäbe." Oftmals würden die alten Systeme das Zusammenklappen der Geräte beim Einstieg in den Bus gehörig erschweren.

(wsc)
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