Tönisvorst Eine 1 für das Marienheim

Tönisvorst · Jetzt ist auch das offizielle Prädikat da: Der bisherige katholische Kindergarten Marienheim in St.Tönis ist zertifiziertes „Familienzentrum“. Das Zertifizierungsverfahren hat das Team mit „sehr gut“ bestanden.

Jetzt ist auch das offizielle Prädikat da: Der bisherige katholische Kindergarten Marienheim in St. Tönis ist zertifiziertes „Familienzentrum“. Das Zertifizierungsverfahren hat das Team mit „sehr gut“ bestanden.

Familienzentren sind nach dem Konzept des Landes NRW „Knotenpunkte in einem neuen Netzwerk, das Kinder individuell fördert und Familien umfassend berät und unterstützt“. Als das Land vor zwei Jahren die Idee und die Finanzierung genehmigte, habe die Leiterin des Marienheims, Maria Leyendeckers, 2006 sofort die Aufnahme in das Förderprogramm beantragt, erklärte gestern Klaudia Hauke, die stellvertretende Leiterin, denn: „Wir haben in unserer Arbeit am Kind gemerkt, dass Eltern immer mehr Fragen zur Erziehung haben.“ Außerdem seien die Mitarbeiterinnen oft mit Lebensfragen und –problemen der Eltern konfrontiert worden und die Pisa-Studie habe den Bildungsauftrag für die Kindergärten erhöht.

All diesen Anforderungen könne ein Familienzentrum – das jährlich vom Land 12 000 Euro Kostenzuschuss für diese Funktion bekommt – besser entsprechen. Als die Genehmigung für die Umwandlung da war, erarbeiteten die Mitarbeiterinnen ein Konzept mit mehreren Schwerpunkten: Sprachwerkstatt, Elternführerschein und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dazu haben die Mitarbeiterinnen des Marienheims viel beigetragen, lobte Hauke das Team: So hat sich Barbara Eichhorn im Bereich Sprachförderung qualifiziert und fördert jetzt Kinder mit besonderem Bedarf. Conny Dams hat sich mit dem Konzept eines Kurses „Elternführerschein“ beschäftigt und führt derzeit einen Lehrgang mit 16 Teilnehmern durch. „Die Eltern bekommen Tricks und Anregungen, um die Erziehung leichter zu gestalten“, erklärt Hauke.

Brigitte Wolters legt ihren Schwerpunkt auf Naturpädagogik und geht ganzjährig mit den kleinen Leuten auf Exkursionen in den Wald. Und Irmgard Schumacher beschäftigt sich mit dem Thema „Kindeswohlgefährdung“. Dazu gibt es eine Kooperation mit der Katholischen Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien in Kempen. Einmal pro Monat wird in St. Tönis eine offene Sprechstunde angeboten. Die Entwicklung zum Familienzentrum wurde von einer unabhängigen Einrichtung geprüft und bei Erfolg zertifiziert. Auf die Note eins ist der neue Pfarrer Klaus Stephan Gerndt als Vertreter des Trägers Pfarre St. Cornelius stolz. „Als die Idee aufkam, war mir damals in Krefeld klar, dass wir als katholische Kirche dringend dabei sein müssen, weil wir immer die Eltern im Blick haben“, so Gerndt. Friedhelm Caspers, der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes, lobte besonders, dass die ganze zusätzliche Arbeit in einer wegen einer langen Krankheit der Leiterin schwierigen Zeit so gut bewältigt worden sei. Frage des Tages

(RP)
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