Stadt Willich Ein großes Konzept für mehr Kita-Plätze

Stadt Willich · Politik und Verwaltung in Willich arbeiten an einem zukunftsfähigen Konzept für die ausreichende Versorgung mit Kindergarten-Plätzen. Dazu gibt es mehrere Projekte - aber auch Probleme.

Der Bedarf an Kita-Plätzen in den unterschiedlichsten Formen für unter und über Dreijährige in Willich ist groß - in einer mehr als zweistündigen Diskussion erarbeiteten der Jugendhilfeausschuss und die Verwaltung jüngst für mehrere Themen Perspektiven und Lösungen. Diese waren nicht immer angenehm.

Mit viel Unmut nahmen die Politiker beispielsweise zur Kenntnis, dass der Neubau der Kita "Traumland" erst für das Kindergartenjahr 2020/2021 zur Verfügung stehen wird - und nicht etwa schon im Sommer 2019. Die Verwaltung erläuterte den Grund: Das Grundstück liegt im Neubaugebiet Wekeln X - dafür läuft derzeit das Bebauungsplanverfahren. Das dafür zuständige Technische Dezernat ist allerdings seit Jahren wegen der Haushaltkonsolidierung massiv unterbesetzt und kommt mit der Arbeit nicht nach - dieses Problem ist auch der Politik bekannt und wird derzeit angegangen. Außerdem sind durch die Veränderung der Planung neue Gutachten notwendig geworden. Diese werden extern vergeben, aber die Erstellung dauert eben auch.

Die Entscheidung über den Standort für den Neubau der Kita "Bullerbü" verschoben die Politiker. Sie sind nicht begeistert davon, dass sich die Verwaltung bereits auf ein Nachbargrundstück zu "Traumland" ebenfalls in Wekeln X festlegen wollte. Die Verwaltung argumentierte, dass es "kaum Grundstücke" in der notwendigen Größe von circa 3300 Quadratmetern im städtischen Eigentum und mit kurzfristigem Planungsrecht gebe. Die Politiker und auch die Eltern der Kinder befürchteten, dass es zu Verkehrsproblemen kommen wird, wenn insgesamt drei Kitas dort stehen: In nächster Nähe zu den geplanten Neubau-Standorten gibt es nämlich bereits den "Christian Morgenstern-Kindergarten". Somit würden zwischen 250 und 300 Kinder täglich zu ihren jeweiligen Kitas gebracht - es ist davon auszugehen, dass viele Eltern das Auto nutzen werden, auch wenn die Gebäude auch zu Fuß erreichbar wären. Diese Problematik möchte die Verwaltung zwar dadurch entschärfen, dass sie jetzt doch zwei Zufahrten zu Wekeln X schafft und den Bebauungsplan entsprechend überarbeitet hat - sie konnte die Politik jedoch nicht überzeugen.

Auf einstimmiges Verlangen aller Fraktionen wurde der Standort Bullerbü zur Diskussion in den Planungsausschuss verwiesen. Die Verwaltung soll dort die Bedeutung des Wortes "kaum" in der Vorlage darlegen: Ob und welche Grundstücke in der erforderlichen Größe noch verfügbar sind und welche anderen Argumente für oder gegen diese Standorte sprächen. Einige Politiker wollten dann gegebenenfalls eine Bauverzögerung im gewissen Rahmen und Übergangslösungen akzeptieren.

Außerdem definierten die Politiker einstimmig weitere Neubauprojekte: In Anrath und Schiefbahn soll je eine mindestens dreigruppige Kita neu gebaut werden. Bei der Planung soll die Verwaltung auch überlegen, in die Gebäude oder in der Nähe Großtagespflege-Einrichtungen zu installieren. Außerdem soll die halbe Wald-und-Wiesen-Gruppe in der Neersener Kita über die bisherige Laufzeit hinaus verlängert werden. Die Stadt soll einen entsprechenden Antrag stellen.

Dazu unterstützt die Stadt die Idee der privaten Kita-Betreiberin "Glückskinder", auf dem Stautenhof in Anrath eine eingruppige Einrichtung zu etablieren.

(djm)
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