Kaiser's in Willich Ein Ansturm zum Abschluss

Stadt Willich · Mit einer Rabattaktion verabschiedet sich die Kaiser's-Filiale in Wekeln. An zwei Tagen gibt's alles zum halben Preis. Vor dem Ladenlokal standen die Kunden am ersten Prozente-Tag Schlange. Die Regale waren schnell leergefegt.

 Kaiser's verabschiedet sich.

Kaiser's verabschiedet sich.

Foto: dpa, lim nic fpt

Auf dem Kaiser's-Parkplatz Bonnenring/Hülsdonkstraße in Wekeln herrscht das Chaos. Autofahrer umkurven die Fläche auf der Suche nach einem Parkplatz. Andere stellen sich in Eingangsnähe hinter parkende Autos, um so nah wie möglich an den Eingang heranzukommen und den Einkauf aus übervollen Einkaufswagen in ihr Fahrzeug umzuladen. Autos stehen blinkend in den beiden Einfahrten und kommen nicht weiter. Immer wieder drückt einer der Fahrer auf die Hupe, um seinen Unmut kundzutun. Vor dem Geschäftseingang der Kaiser's-Filiale hat sich eine Menschentraube gebildet. Einfach eintreten geht nicht.

Security-Mitarbeiter stehen an der Eingangstür und regeln den Besucherstrom. "Bitte den linken Part freihalten. Das ist der Ausgang", teilen die beiden Männer den wartenden Kunden immer wieder mit. Wobei sie diese ab und zu auch etwas zur Seite schieben müssen, damit andere überhaupt hinaus können. Denn erst wenn ein Teil der Kunden die Filiale verlässt, dürfen neue eintreten.

Wer noch einen Einkaufswagen bekommen hat, steht frierend mit dem Wägelchen vor den großen automatischen Glastüren und hofft, dass er alles, was auf dem Einkaufszettel, überhaupt noch bekommt. "Mit einem solchen Andrang hätte ich nie im Leben gerechnet", sagt Emine Özkay. Sie sei immer gern bei Kaisers einkaufen gegangen und bedauere es sehr, dass damit nun Schluss sei. Das Angebot sei gut gewesen, man habe alles für den täglichen Bedarf erhalten. Sie hofft nun, dass es mit dem Nachfolger Netto genauso wird. Auf einen Einkaufswagen hat die Willicherin aufgrund der starken Nachfrage verzichtet. Der Buggy, in dem der Nachwuchs sitzt, wird diese Aufgabe erfüllen.

Andere Wartende sprechen Kunden an, die ihren Wagen hinausschieben. Der Frage "Können wir den gleich haben?", fällt des Öfteren. Inzwischen darf der nächste Schwung Kunden hinein. Die, die es noch nicht geschafft haben, beobachten durch die Glasfronten die Schlangen an den Kassen. Waren türmen sich in Einkaufswagen. "Das sind wahre Hamstereinkäufe. Hoffentlich kriegt man gleich überhaupt noch etwas", meint einer der wartenden Besucher. Eine Sorge, die nicht nur er hat. Ganze Familien sind teilweise mit zwei Einkaufswagen unterwegs und füllen diese beim Gang durch die Regale. Küchenrollen, Reinigungs- und Pflegemittel werden von vielen Kunden gleich mehrfach gekauft. "Das hält sich, und so günstig bekomme ich das wahrscheinlich nie wieder", sagt Claudia Stefans.

Auch Konserven sind sehr beliebt. Erste Regale präsentierten sich daher bereits leergefegt. Der Einkauf für die Hälfte des alten Preises zieht. Während die einen mit dem Einkaufszettel in der Hand ganz gezielt unterwegs sind, kaufen andere offensichtlich willkürlich ein. Wer günstig einkaufen möchte, braucht aber nicht nur beim Eintritt Zeit. An den Kassen ist reichlich Geduld gefragt. Zwar sind alle Kassen besetzt, aber dennoch dauert es, bis man seine Waren aufs Band legen kann. Mitgebrachte Beutel und Taschen werden gefüllt, schwerbepackt geht es nach Hause.

Melanie Zintel verstaut ihre Einkäufe im geräumigen Kinderfahrradanhänger. Sie hat den geplanten Einkauf hinter sich gebracht, wenngleich ohne Einkaufwägelchen, die waren nämlich alle bereits im Einsatz. "Ich habe heute Morgen lieber das Fahrrad genommen, und das war eine richtige Entscheidung, wenn ich mir den Parkplatz anschaue", die junge Frau. Sie findet es sehr schade, dass Kaisers schließt und hofft wie die meisten, dass Netto ein ebenso breites Angebot präsentieren wird und vielleicht auch eine Frischetheke zum Angebot gehört.

(tref)
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