Besuch Bauern benötigen dringend mehr Ackerland

Willich · Wie es um die heimische Landwirtschaft bestellt ist, darüber informierte sich der Vorstand der Willicher Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) jetzt gleich bei zwei landwirtschaftlichen Betrieben in Willich. Es standen der Betrieb von Ludger Hügens in Anrath, bei dem Geflügel im Mittelpunk steht, und der Bioland-Betrieb der Familie Zens in Willich, der sich auf Milchviehhaltung spezialisiert hat, auf der Besuchsliste.

Vertreter der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Willich besuchten die landwirtschaftlichen Betriebe Hügens und Zens.

Vertreter der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Willich besuchten die landwirtschaftlichen Betriebe Hügens und Zens.

Foto: CDA

So unterschiedlich die Beitriebe auch sind: Beide Familien machten klar, dass der extreme Flächenverbrauch in Willich ein großes Problem für die Landwirtschaft darstelle. Die Landwirte mahnten die Gäste, mit dem Flächenverbrauch in Willich vorsichtiger umzugehen. „Wer weg will vom derzeitigen Nahrungsmitteltourismus, muss der örtlichen Landwirtschaft die Voraussetzungen für die örtliche Produktion erhalten – und das bedeutet konkret Ackerland“, lautet der Tenor. Der CDA-Vorstand stimmte dem zu. Der hohe Flächenverbrauch der Stadt und damit die Reduzierung von Ackerland seien enorm. Mit diesem Agieren der Stadt sei eine lokal/regional konzipierte Produktion von Nahrungsmitteln nicht leistbar. Die Landwirtschaft in Willich brauche mehr Beachtung und Unterstützung.

Auf dem Anrather Geflügelhof der Familie Hügens gehören 4000 Legehühner zum Bestand. „Mehr geht nicht, dann müssten wir mehr Fläche bewirtschaften“, sagt Ludger Hügens. Fläche, die nicht vorhanden ist. Der Tierzuchtmeister stellte im Rahmen des Besuches unter anderem seinen neu gebauten Hofladen vor, in dem eigene sowie regional zugekaufte Produkte vermarktet werden. Auf dem Schauhof der Familie Zens in Willich, den Peter Zens auf einen Bio-Betrieb umgestellt hat, leben derzeit 80 Kühe. Der Landwirt informierte über die damit verbundenen Auflagen, die die Ställe, die Freilaufflächen für die Kühe, den Ankauf des Futters und die Aufbereitung der Milchprodukte betreffen.

Die Familie würde gerne eine eigene Molkerei auf dem Betrieb installieren. Ein Kraftakt an Auflagen, der bis auf die Genehmigung durch die Stadt Willich bewältigt ist. Alle betroffenen Behörden haben ihre Zustimmung erteilt, nur vor Ort hapere es. Ein Punkt, den der CDA-Vorstand mitnahm.

Christian Pakusch, Willicher CDU-Chef, sieht eine Verpflichtung auf die Politik der Stadt zukommen: „Wenn wir den Lebensmitteltourismus durch Deutschland deutlich reduzieren wollen, müssen wir vor Ort die Voraussetzungen für eine Vermarktung der örtlichen Produkte in der Region schaffen“, betonte er. Man müsse gemeinsam mit den Landwirten überlegen, welche planerisch-baurechtlichen Maßnahmen notwendig seien, um die örtliche Landwirtschaft ökonomisch zu stärken und ökologisch zu unterstützen. Paul Schrömbges, stellvertretender CDA-Vorsitzender, lobte die Betriebe. Er sprach von zwei Vorzeigebetrieben, deren Tierhaltung dem entspreche, was man sich für Tiere erhoffe. Die hiesigen Landwirte betrieben in Willich eine unternehmerisch kluge und naturbewusste Landwirtschaft.

„Wir waren sehr angetan vom unternehmerischen Geist, von der landwirtschaftlichen Kompetenz und dem ökologischen Bewusstsein der Betriebe“, bilanzierte der Willicher CDA-Chef Nabil Daadouai nach den beiden Besuchen.

(tref)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort