Hubertusstift in Schiefbahn Die Tagespflege ist ausgebucht

Schiefbahn · Die Tagespflege „Gute Zeiten“ des Hubertusstifts in Schiefbahn blickt auf ihr zehnjähriges Bestehen zurück. Vom Hubertushilfswerk gab es zum Jubiläum zehn Entspannungssessel.

 Gertrud Riede (vorne, von links), Jürgen Postel und Margret Wienands sind zusammen 248 Jahre und nahmen testweise in den neuen Sesseln Platz. Zur Feier kamen auch Dietmar Winkels (hinten, von links), Christop Venedey, Birgit Verheyen, Manuela Petrasch und Achim Beschoten.

Gertrud Riede (vorne, von links), Jürgen Postel und Margret Wienands sind zusammen 248 Jahre und nahmen testweise in den neuen Sesseln Platz. Zur Feier kamen auch Dietmar Winkels (hinten, von links), Christop Venedey, Birgit Verheyen, Manuela Petrasch und Achim Beschoten.

Foto: Norbert Prümen

Weihnachtsstimmung macht sich in der Tagespflege „Gute Zeiten“ des Alten- und Pflegeheims Hubertusstift breit. Jeder Raum, ob die gemütliche Wohnküche, das Foyer oder die anderen drei Beschäftigungs- und Ruheräume, ist liebevoll geschmückt. Im Mittelpunkt aber stehen an diesem Morgen die zehn neuen Entspannungssessel, die von den Besuchern bei einem Gläschen Sekt ausprobiert werden. Für jedes Jahr ein Relaxsessel lautet die Rechnung. Die Tagespflege blickt in diesem Jahr nämlich auf ihr zehnjähriges Bestehen zurück.

Das Geschenk kommt vom Hubertushilfswerk, dessen Vorsitzender Achim Beschoten auch der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes der katholischen Kirche, dem Träger der gesamten Einrichtung, ist. Die Nachfrage nach Plätzen in der Tagespflege gab seinerzeit den Anstoß, im Alten- und Pflegeheim Hubertus­stift eine Tageseinrichtung ins Leben zu rufen. Dafür wurde das Souterrain des Hubertusstiftes genutzt. Es erfuhr eine komplette Umgestaltung und wurde zu hellen und freundlichen Räumen mit zwei großen Terrassen umgebaut. Ging man mit zwölf Plätzen an den Start, so wurden die rund 300 Quadratmeter großen Räumlichkeiten schon kurze Zeit später in ihrer vollen Auslastung genutzt, die bei 15 Plätzen liegt. Die große Nachfrage hat sich bis heute gehalten. „Wir sind zu 99,8 Prozent ausgebucht und haben eine Warteliste. Unser großer Wunsch ist daher eine zweite Tagespflege“, sagt Tagespflege-Leiterin Manuela Petrasch.

Aktuell sind es 48 Besucher, die die 15 Plätze je nach Pflegegrad für die ganze Woche oder einzelne Tage gebucht haben. Betreut werden sie von neun Mitarbeitenden, angefangen von Fachkräften bis hin zu den Fahrern, die die Besucher abholen und nach Hause bringen. Rund 50 Prozent der Besucher sind an Demenz erkrankt, Tendenz steigend. „Wir sind uns der großen Nachfrage bewusst und würden gerne eine zweite Tagespflege im Ortskern von Schiefbahn einrichten. Dann können wir die Synergieeffekte mit dem Hubertusstift nutzen, wie wir es jetzt auch schon machen. Aber es ist nicht einfach, eine geeignete Immobilie zu finden“, sagt Beschoten. Den Wunsch nach einer zweiten Tagespflege nahm indes der ebenfalls zum Jubiläum eingeladene Dietmar Winkels mit. „Demenzerkrankungen nehmen zu, und wir müssen in der Stadt Willich handlungsfähig sein. Das heißt, wir brauchen entsprechende gute Angebote wie diese Tagespflege mit ihrem spürbar angenehmen Klima“, sagt der stellvertretende Willicher Bürgermeister. Christoph Venedey, der Leiter des Hubertusstiftes, wies noch einmal darauf hin, wie wichtig es ist, dass auch die Angehörigen mitgenommen werden und Unterstützung erfahren. „Ob demenzkrank oder nicht, jeder muss als Mensch und Persönlichkeit gesehen werden. Es ist wichtig, dass, egal in welchem Alter, Ressourcen und Fähigkeiten erhalten werden. Auch an Demenz erkrankte Menschen haben diese. Es gilt, sie nur zu entdecken und zu fördern.“

In der Tagespflege „Gute Zeiten“ ist so die Selbstbestimmung ein wichtiger Aspekt. „Wir arbeiten mit erwachsenen Menschen, die selber entscheiden können, ob sie eine Mittagsruhe möchten oder nicht. Wer sein Leben lang ein Glas Wein zum Mittagessen getrunken hat, bekommt dies auch hier“, hebt Petrasch hervor. Der Leiterin der Tagespflege ist wichtig, dass die Angehörigen eingebunden werden und auch die bestehenden Optionen wie Verhinderungspflege, Betreuungsleistung und Co. kennen, damit sie diese nutzen können. Sie selbst steht allzeit mit Hilfe beim Ausfüllen der Formulare bereit. Dazu kommt Beratung in Sachen Essen auf Rädern, die das Hubertusstift anbietet, als auch Beratung zur Kurzzeitpflege. Zudem kooperiert die Tagespflege mit Partnern aus der ambulanten Pflege. „Wir bieten unseren Besuchern ein Rundum-Sorglos-Paket an, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht“, betont Petrasch. Wenn ein Lob wie von der 89-jährigen Besucherin Gertrud Riede lautet, „Schöner kann es nirgends sein“, freut sich das ganze Team und weiß, dass man seit zehn Jahren auf dem richtigen Weg ist.

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