Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
EILMELDUNG
Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen

Stadt Willich Die Skepsis ist gewichen

Stadt Willich · Auf die Not und die Lebenssituation im afrikanischen Zogoré aufmerksam machen möchte weiterhin der Förderverein "Partnerschaft Willich-Zogoré-Linselles". Der Verein hat schon eine Menge bewirkt.

 Hans Grips, Vorsitzender des Fördervereins "Partnerschaft Willich-Zogoré-Linselles", hält eine mit Erdnüssen gefüllte Schale in den Händen.

Hans Grips, Vorsitzender des Fördervereins "Partnerschaft Willich-Zogoré-Linselles", hält eine mit Erdnüssen gefüllte Schale in den Händen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Hans Grips kann sich noch genau an die Worte eines erstaunten älteren Mannes erinnern, als eine kleine Delegation aus Schiefbahn in den 80er Jahren Zogoree besuchte: "Wie habt ihr uns eigentlich hier im Busch gefunden?" Der Senior sollte sich im Laufe der Zeit wie viele andere Bewohner aus den insgesamt 16 Dörfern des Departements an die Gesichter und vor allem an die zahlreichen Hilfen zur Selbsthilfe gewöhnen. Um ihn herum entstanden nämlich immer mehr saubere Trinkwasserbrunnen, Gemüsegärten und vor allem Schulen. Mittlerweile sind es 15 Grundschulen.

Und mit drei weiteren wird noch in diesem Jahr in den Dörfern Ninga, Boh und Rega begonnen. Wie Hans Grips berichtet, seien die Anfänge überaus schwierig gewesen. "Ich selbst war auch skeptisch und habe das alles erst einmal in Frage gestellt", erzählt der Schiefbahner Unternehmer auch von den damaligen Vorurteilen der dortigen Bevölkerung, für die "Weiße" immer noch aus den Zeiten der französischen Kolonialherrschaft Eroberer waren. Hinzu kamen die dortigen schulischen Verhältnisse: Trotz bestehender Schulpflicht waren die wenigen Klassen halb leer. Keiner kontrollierte.

Die wenigsten "Lehrer" waren ausgebildet und motiviert, in den entlegenen Dörfern zu arbeiten. Die Eheleute Hans und Marlies Grips und ein großer Freundeskreis gründeten 1985 den Förderverein und begannen mit vielen Helfern mit dem Aufbau eines Netzwerkes. Wichtig waren die Partner in Zogoree, die zu Vertrauten und Freunden wurden.

Dazu gehört auch der Präsident des dortigen "Comité de jumelage", Sibiri Savadogo, und der Trésorier Abdoulaye Ouedraogo, der die regelmäßig eingehenden Gelder verwaltet, mit Unternehmern, ob Brunnenbauer oder Maurer, zusammenarbeitet und zusichert, dass die Hilfen dort ankommen, wo sie notwendig sind und was sie bezwecken sollen: die Bildungschancen und Lebensverhältnisse in der Region zu verbessern. Nach einer ersten Bilanz wurde Erstaunliches geleistet. Waren es anfangs etwa 120 Kinder, die in dem Departement die Schule besuchten, sind es mittlerweile etwa 4000. Bis zu hundert Kinder sitzen in einer Klasse. Daher versucht man jetzt durch Erweiterungen die Klassenstärken zu reduzieren. Auch die Regierung reagiert, bildet immer mehr Lehrer aus. Wie Deutschlehrer Salam Gansonre (33), der ebenfalls bei der "Jumelage" in Zogoré mitmacht und auch bei den vielen Telefon-Konferenzen der erfolgreiche sprachliche Vermittler zwischen den Fördervereinen ist.. Frage des Tages

(wsc)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort