Jubiläumsfeier an der Vennheide in Anrath Die Missionskapelle ist Wahrzeichen für den engen Zusammenhalt

Anrath · Am 30. Juni soll das 150-jährige Bestehen der Missionskapelle an der Vennheide gefeiert werden. Kurz zuvor steht vom 20. bis 24. Juni das Schützenfest an.

 Ulrich Bons, Michael Paschen, Dieter Lambertz, Olaf Heide, Karl-Heinz Thivessen, Michael Schmitz, Franz-Josef Teschen und Annette Hegger (v.l.n.r.) bereiten das Jubiläum vor.

Ulrich Bons, Michael Paschen, Dieter Lambertz, Olaf Heide, Karl-Heinz Thivessen, Michael Schmitz, Franz-Josef Teschen und Annette Hegger (v.l.n.r.) bereiten das Jubiläum vor.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Da die Menschen in den Honschaften Clörath, Vennheide, Giesgesheide, Hagwinkel und Bökel weit entfernt vom Anrather Ortskern wohnen, herrscht gerade dort ein enger Zusammenhalt. Ein Wahrzeichen dafür ist die im Jahr 1869 erbaute Missionskapelle an der Vennheide. Am Sonntag, 30. Juni, soll dort das 150-jährige Bestehen dieser Kapelle gefeiert werden.

In den früheren Jahrhunderten war es üblich, dass Ordensleute zur Erneuerung des religiösen Lebens an vielen Stellen Missionskreuze errichteten. Gläubige Christen aus den fünf Honschaften machten es ihnen nach, errichteten 1869 an der B 7, kurz vor dem Anrather Ortsausgang, erst ein Kreuz. Noch im gleichen Jahr bauten die Bewohner selbst dort unter zwei knorrigen Ulmen eine Kapelle, nachdem dafür eifrig gespendet worden war und Peter Neckels vom Schroers-Hof das Grundstück zur Verfügung stellte.

    Das war vor 150 Jahren. „Vor etwa eineinhalb Jahren wurde von Bewohnern vorgeschlagen, dieses Jubiläum zu feiern“; sagte der Vize-Präsident der St. Johannes Schützengesellschaft Clörath/Vennheide, Michael Paschen. Die ersten Vorbereitungen begannen. Schnell hatte sich eine Gruppe gefunden, die sich schon seit je her für dieses kleine Kirchenhaus mit den Innenmaßen von etwa fünf mal zehn Metern eingesetzt hatten. Die Schützen, unter anderem mit dem Ehrenpräsidenten Karl-Heinz Thivessen (83), die Nachbarn, das Martinskomitee, die Feuerwehr und der Kirchbauverein St. Johannes Baptist gehörten dazu.

Der Jubiläumstag wird unmittelbar nach dem Clörath/Vennheider Schützenfest (20. bis 24. Juni) am 30. Juni sein. In der dann noch geschmückten Vennheide ist zunächst am Schaadweg um 10 Uhr ein Feldgottesdienst geplant. Danach trifft man sich dort bei allerlei Aktionen, auch für die Kinder, in geselliger Runde. Dabei kann natürlich die Kapelle besichtigt werden, die schräg gegenüber des ehemaligen Landgasthauses „Am Kapellche“ liegt.

    Als jetzt das Jubiläumsprogramm von Ulrich Bons, Annette Hegger, Franz-Josef Teschen, Michael Schmitz und Olaf Heide vorgestellt wurde, durfte ein Mann nicht fehlen: CDU-Ratsherr Dieter Lambertz, der „Honschaftsbürgermeister“ von Clörath und Vennheide.

    Dieter Lambertz hatte zuletzt die Chronik dieser Kapelle mit ihrer spätbarocken Eingangstür geschrieben, die ursprünglich fensterlos war, dann 1937 vier dekorative Rundbogenfenster bekam und mehrmals, zuletzt 2009, grundlegend saniert worden war. Der Kapellenraum mit dem ursprünglichen Missionskreuz und der Madonna hat etwa 40 Plätze, wurde oft für Gebete für den inneren wie äußeren Frieden genutzt. Dort stehen auch auf zwei Ehrentafeln die Namen der in den beiden Weltkriegen gefallenen und vermissten Bewohner aus diesen fünf Honschaften, von Heinrich Bisges bis Johann Zimmermann (1. Weltkrieg), von Willi Bongartz bis Sophia Preiers (2.). Früher fanden dort sogar Trauungen statt. Den Schlüssel für die Kapelle hat Franz-Josef Teschen. Ab und an kehren dort immer noch Gläubige  zum Gebet ein.

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