Ökumene Über den Glauben sprechen

Willich · Die katholischen Gemeinden Willichs und die evangelische Emmaus-Gemeinde veranstalten zum zweiten Mal eine ökumenische Gesprächsreihe. Der Titel diesmal: „Glaube mit Kopf, Herz und Hand“.

 Bernhard Beyer-Rüdiger (links) und Joachim Schuler machen auf die Gesprächsreihe aufmerksam.

Bernhard Beyer-Rüdiger (links) und Joachim Schuler machen auf die Gesprächsreihe aufmerksam.

Foto: Wolfgang Kaiser

Der Erfolg im vergangenen Jahr hat sie zu einer Fortsetzung ermutigt: Im September bieten die katholischen Gemeinden Willichs und die evangelische Emmaus-Gemeinde erneut eine ökumenische Gesprächsreihe über den christlichen Glauben an. An drei Freitagabenden laden der evangelische Pfarrer Joachim Schuler und der katholische Pastoralreferent Bernhard Beyer-Rüdiger in das evangelische Gemeindezentrum Schiefbahn am Wallgraben ein. Diesmal lautet der Titel „Glaube mit Kopf, Herz und Hand“.

Das Bild auf den Einladungen zeigt eine junge Dame, die mit ihren Händen ein Herz formt. „Das Foto passt so pfiffig zum Titel, es zeigt den Kopf, das geformte Herz und die Hände des Menschen“, erzählt Bernhard Beyer-Rüdiger. Denn nach Meinung der Veranstalter gehören alle drei Elemente zu einem überzeugenden Glauben dazu. „Es geht darum, wie man in der heutigen Zeit glauben kann“, erläutert Beyer-Rüdiger. „Glaube ist nicht mehr selbstverständlich, wird nicht mehr von oben vorgegeben. Er muss für den Kopf akzeptabel sein, mit dem modernen Denken vereinbar.“ Da gebe es Dinge, die mit dem heutigen Wissen nicht mehr kompatibel seien, erläutert der Pastoralreferent, etwa, dass die Welt in sieben Tagen erschaffen wurde. „Das stimmt heute nicht mehr“, fügt er nachdrücklich hinzu. Hinzu komme noch das Herz, denn „ein gläubiger Christ kann kein herzloser Mensch sein“, sagt Beyer-Rüdiger. Und die Hand gehöre auch dazu: „Ein Glaube, der sich nicht auf das Leben auswirkt, bleibt unglaubwürdig.“ Ein Christ dürfe angesichts von Unrecht an anderen oder Umweltzerstörung nicht gleichgültig wegschauen.

Pfarrer Joachim Schuler erläutert, dass sich die Themen der drei Abende an diesen Grundthesen orientieren werden. Wie auch im vergangenen Jahr wird Ausgangspunkt ein Impulsreferat sein, in dem einer der beiden Gesprächsleiter ganz persönliche Einblicke in sein Glaubensleben geben wird. Hinzu kommen diesmal weitere Elemente, die meditativer oder musikalischer Natur sein können. Auch Betrachtung von biblischen Texten soll es geben.

Wichtig ist den Veranstaltern der offene Charakter der Gesprächsreihe. Sie richtet sich an Menschen, die Fragen haben, egal, ob sie nun katholisch, evangelisch oder keines von beiden sind. Es gehe nicht um die Vermittlung von kirchlichen Lehren, sondern um das Gespräch über den Glauben heute, einen Glauben, der zeitgemäß, modern und persönlich sei. „Zweifel gehören zum Glauben dazu, die sollen nicht außen vor bleiben“, sagt Joachim Schuler. Und Bernhard Beyer-Rüdiger findet: „Es muss erlaubt sein, verschieden zu glauben.“ Ein grundlegendes Bedürfnis nach Spiritualität ist nach Meinung beider Gesprächsleiter in der Gesellschaft vorhanden. „Es geht um Austausch, um Kommunikation“, so Schuler.

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