Schiefbahner Karnevalsgesellschaft Die „Torfmöps“ werden 50 Jahre alt

Schiefbahn · Am 1. Februar 1969 feierte die Schiefbahner Karnevalsgesellschaft ihre erste Sitzung. Im Jubiläumsjahr fallen die Mitglieder durch ihre Hüte mit der Zahl 50 darauf auf.

  56 Aktive im Alter zwischen fünf und 90 Jahren machen bei den Torfmöps mit.

 56 Aktive im Alter zwischen fünf und 90 Jahren machen bei den Torfmöps mit.

Foto: Torfmöps

Wenn man die ersten Biwaks und anderen karnevalistischen Veranstaltungen in dieser Session besuchte, fielen vor allem einige Damen und Herren in goldenen Blusen und Hemden auf; die Männer mit ihrem Präsidenten Rainer Füsgen hatten sich Zylinder aufgesetzt, auf denen deutlich die Zahl 50 zu lesen war. Dies hat seinen Grund: Die Gesellschaft feiert in dieser Session ihr 50-jähriges Bestehen.

Es war zunächst eine gesellige Stammtischrunde, die sich regelmäßig vor allem im Lokal des damaligen Wirtes Helmut Rath traf. „Lasst uns doch mal so richtig Karneval feiern“, waren sich Josef Rath, Hans Zensen, Fritz Nellen, Hans-Günther Nellen, Willy Süsges, Hans Peter Peters und Erhard Leutloff einig. Und so kam es aus einer Bierlaune heraus am 24. November 1968 im Hotel Walgenbach zur Gründung der Karnevalsgesellschaft „Torfmöps“.

Die erste Sitzung, die im Dezember 1968 in der Gaststätte Marzen beschlossen wurde, fand am 1. Februar 1969 im Hotel Holtz (später „Rosenhof“) statt. Die 500 Eintrittskarten fanden blitzschnell ihre Abnehmer. Fünf Mark kostete es, um bei der Premiere die Büttenredner, Stimmungssänger und die Garden zu erleben. Im März 1969 hatte die Gesellschaft um die beiden Vorsitzenden Josef Rath und Vize Hans Zensen 18 Mitglieder. Und im November stellten die Torfmöps für die Session 1969/70 mit Fritz und Elisabeth Nellen das erste eigene Prinzenpaar.

Heutzutage sind es 56 Aktive, im Alter zwischen fünf und 90 Jahren. In den 70er-, 80er- und 90er-Jahren hatte die Gesellschaft ihre Blütezeit, denn da fanden neben den Sitzungen auch närrische Nachmittage für die Hausfrauen statt. Bereits im September 1972 gründete sich die eigene Tanzgarde. Die Verantwortlichen gaben ihr den Namen „Brockjisskes“ – was „Bruch-Gänse“ bedeutete, die damals im Unterbruch gehütet wurden. Gänse mit dem Gänsejungen sind bis zum heutigen Tag die Maskottchen geblieben. Weitere Garden kamen dazu und ab der Session 1975/76 das wuchtige und bärtige Torfmöps-Männerballett.

Auch wenn seit vielen Jahren vor allem aus Kostengründen keine Galasitzung mehr stattfindet, war vor allem die Familie Füsgen jahrelang ein Stimmungsgarant. Dies fing einst mit Edelgard Füsgen und ihrem Ehemann Ralf (heute 78 Jahre alt) an, setzte sich mit Sohn Rainer Füsgen (54), dem heutigen Präsidenten, fort. Und der Sohn von Rainer, Dennis Füsgen (27), ist jetzt der 2. Vorsitzende. Der aktuelle „Chef“ heißt Jens Bommels, der Geschäftsführer Gerd Fröbel.

Im Laufe der Jahre stellte die Schiefbahner Gesellschaft zahlreiche Stadt-Prinzenpaare, so Heinz und Maria Ippers (Session 1970/71), Helmut und Änni Rath (1973/74), Hans Peter und Mia Peters (1976/77), Rudi und Rosemarie Schmitz (1986/87), Ralf und Edelgard Füsgen (1993 bis 1995), Karl-Heinz und Dagmar Schmitz (1999/200) sowie Rainer und Petra Füsgen (2008/09). Auch zahlreiche Kinder-Prinzenpaare oder Prinzessinnen kamen von den Torfmöps, so zuletzt in 2017/18 Leonie Bommels. Die bisherigen Präsidenten: Josef Rath, Hans Günther Nellen, Hans-Werner Loosen, Edelgard Füsgen, Toni Linden und Rainer Füsgen.

Torfmöps blickte auch über den Stadtteil und Tellerrand hinaus, lernte mehr zufällig 1989 Vertreter des Faschingsclubs Bürgel (BFC) aus Thüringen kennen. Jährlich treffen sich seitdem beide Gesellschaften. Erst kürzlich kamen 20 Bürgeler nach Schiefbahn, darunter der „Mann der ersten Stunde“, Roland Panitz (60). Aufgrund eigener Auftritte können die Bürgeler nicht zur eintrittsfreien Jubiläumsfeier am 23. Februar in die Kulturhalle kommen, zu der Rainer Füsgen ab 15 Uhr ein Spitzenprogramm verspricht, so mit der Frechener Stadtgarde Grün-Weiß, den Tanzmariechen von der KG Krefeld-Stahldorf, den „Oedingsche Jonges“ oder mit der Kölner Band „Rockemarieche“. Dann werden die drei Garden der Torfmöps, die „Brockjisskes“ (16 bis 30 Jahre alt) die „Jisskes“ (derzeit 11 bis 13) oder die „Minijisskes“ (vier bis neun) auch dabei sein. Verstärkungen sind jederzeit erwünscht.

Seit 1987 nimmt die Gesellschaft in jedem Jahr am Anrather Tulpensonntagszug teil. Die Wagenbauer, darunter Jens Bommels und Dennis Füsgen, haben sich diesmal zum Jubiläum etwas Besonderes ausgedacht. Das Motto diesmal: „Die Torfmöps haben Jubilar, gefeiert werden 50 Jahr!“

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