Willich Die Geheimnisse der Brauns
Willich · Am Schiefbahner St.Bernhard Gymnasium laufen die Proben auf Hochtouren. Die Kriminalkomödie „Muttis Erben“ steht kurz vor der Aufführung. Am 30.Oktober geht der Vorhang auf.
Am Schiefbahner St. Bernhard Gymnasium laufen die Proben auf Hochtouren. Die Kriminalkomödie „Muttis Erben“ steht kurz vor der Aufführung. Am 30. Oktober geht der Vorhang auf.
Schiefbahn Auf der Bühne im Forum des Schiefbahner St. Bernhard Gymnasiums herrscht mit einem Schlag Schweigen. Der letzte Satz hängt noch in der Luft, aber kein neuer folgt. Zwischen den neun Darstellern, die inmitten der aufgebauten Hotellobby stehen, gehen etwas ratlose Blicke hin und her. „Ihre Zimmer wären jetzt soweit“, zischelt Souffleuse Eva Buschmann vom Rand der Bühne. Keine Reaktion folgt. Der Satz, der Portier Huber hinter der Rezeption gilt, kommt nicht an. Das Gleiche noch einmal etwas lauter – und auf einmal hat Jerimie Güsten verstanden.
Leises KIchern bei allen Schauspielern, und es geht weiter. „Ab und zu gibt es immer mal eine Textlücke, das ist normal. Bis zur Premiere sitzt aber alles“, gibt sich Kerstin Suttmeier zuversichtlich und nickt lächelnd zur Bühne, auf der die Familie Braun mittlerweile dem imaginären Fahrstuhl zustrebt. „Der befindet sich noch in der Bauphase“, verrät Lothar Prystav. Bis zum 30. Oktober hat das 20-köpfige Theaterteam des Schiefbahner St. Bernhard Gymnasiums noch Zeit, aber dann muss das Bühnenbild fertig sein und die Texte hieb- und stichfest sitzen. Dann heißt es Vorhang auf für die Kriminalkomödie „Muttis Erben“.
Lehrer schrieben das Stück
Den Inhalt des Stückes haben sich die drei Lehrer Klaus Mond, Kerstin Suttmeier und Lothar Prystav ausgedacht. Die eigentlichen Texte des Stückes stammen aus der Feder von Suttmeier. „Wir haben die Story gemeinsam entwickelt. Die Charaktere festgelegt und immer wieder überlegt, wie wir noch mehr Spannung in das Stück hinein bekommen. Dazu kam natürlich die Musikauswahl“, erklärt Mond, der schon seit 2002 bei den großen Musiktheaterproduktionen des Gymnasiums aktiv dabei ist.
Seit einen Jahr laufen nun die Schauspiel- und Gesangsproben für die Oberstufenschüler, die mittels eines Castings ausgesucht worden waren. Während zwölf auf der Bühne stehen, verteilt sich der Rest des Teams auf Technik, Licht, Bühnenbild, Requisiten, Kostüme und das ganze andere Drum und Dran einer solchen Aufführung.
Das Stück spielt in einem deutschen Hotel im Jahre 1958, in dem die vierköpfige Familie Braun samt Tante Hilde ein Wochenende verbringt. Was so harmonisch anläuft, entpuppt sich schnell als Desaster, denn alle haben so ihre ganz persönlichen Geheimnisse. Da muss sogar Kriminalkommissar Köster, besser bekannt als Christopher Hansen, im Trenchcoat ran. Mittlerweile schmettert Geldeintreiber Horst, dessen Rolle Laurenz Stroink übernommen hat, den Song „Mackie Messer“ ins Mikro. Wer sein Nase nicht im Textbuch versteckt hat, der hört gebannt zu. Stroink ist einfach klasse, das findet auch das Lehrerteam.
Texte und Songs wechseln sich ab. War es eben der „Bossanova“ ist es kurz darauf „Kiss me quick“. Viel zu korrigieren ist nicht mehr. Die Schüler sind im Stück drin, und für die kleinen Textlücken ist schließlich Eva Buschmann da.