Stadt Kempen Der Zustand der Kempener Stadtmauer wird ständig geprüft

Stadt Kempen · Die Kempener Stadtmauer befindet sich durchgehend in einem ordentlichen baulichen Zustand. Bedenken in baukonstruktiver oder statischer Hinsicht gibt es nicht. Das teilte Karl-Josef Schaaff vom Denkmalamt jetzt dem Denkmalausschuss auf eine Anfrage der SPD-Fraktion mit.

 Die Kempener Stadtmauer ist an vielen Stellen bewachsen.

Die Kempener Stadtmauer ist an vielen Stellen bewachsen.

Foto: Achim Hüskes

Entsprechend einer Bürgerfrage in dem Fachausschuss im September vergangenen Jahres hatte die SPD-Fraktion um einen Sachstandbericht gebeten. Dabei ging es insbesondere um Schäden durch den Bewuchs und die Verwitterung des Mauerwerks. Grund für die Anfrage waren auch Überlegungen, ob im Verlauf der Stadtmauer das Rübsam-Relief, dass früher die ehemalige so genannte Beamtenlaufbahn am Kulturforum zierte, dort angebracht werden kann.

Bei den Planungen der Stadtmauer bei der großen Altstadtsanierung in den 1970er-Jahren sei der Bewuchs der Mauer etwa mit Efeu durchaus vorgesehen gewesen, erläuterte Denkmalpfleger Schaaff. Von der Wallseite her ist ihre Festungsstruktur in unterschiedlichen Bauhöhen erkennbar. Auf der Ringseite ist die Mauer durch den Bewuchs in den Grüngürtel eingebunden, wobei es Durchlässe gibt. Der dichte Bewuchs schade nicht, werde im Rahmen der üblichen Pflegemaßnahmen im Grüngürtel zurück geschnitten, so Schaaff. Auch der Grasbewuchs der Mauerkrone ist gewollt, wurde sogar durch spezielle Pflanzmulden unterstützt. Da es sich nicht um eine Hausmauer handele, könnten Auswirkungen des Bewuchses in Kauf genommen werden. Aber die Entwicklung werde durchaus vom Grünflächenamt beobachtet. So sind für dieses Jahr Sanierungsmaßnahmen sowohl am Treppentor und Möhlenwall als auch am Spülwall an den Bodenfugen geplant. Insgesamt sollte der Eindruck einer "romantisch ruinös überwucherten Mauer" entstehen, so Schaaff.

SPD-Ratsherr Heinz Wiegers erinnerte daran, dass im Zuge der Altstadtsanierung der Grüngürtel entlang der Mauer sowohl zum Klimaausgleich als auch zum Flanieren im Grünen geplant wurde. Dabei sollte die Mauer sichtbar bleiben. Sie habe schließlich einen hohen Wert und sei identitätsstiftend für die Kempener, meinte er. Hier würden Interessen kollidieren. Irene Steeger (SPD) hakte noch einmal nach den Kosten der Maßnahmen für die Pflege nach. Diese lägen vollkommen im Rahmen der im städtischen Haushalt für Grünflächenpflege angesetzten Mittel, beruhigte Denkmalexperte Schaaff.

(RP)
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