Verein drohte die Auflösung Der Neersener St.-Martinsverein ist erstmal gerettet

Neersen · Mit dem Niederkrüchtener Jens Timmer hat sich ein neuer Vorsitzender gefunden. Auch die weiteren Vorstandsposten konnten besetzt werden. Jetzt sucht der Verein noch dringend Sammler.

 Jens Timmer schlüpft seit vielen Jahren in die Rolle des St. Martin.

Jens Timmer schlüpft seit vielen Jahren in die Rolle des St. Martin.

Foto: Martinsverein Neersen

Es stand auf der Kippe, aber die Katastrophe konnte abgewendet werden: Der St.-Martinsverein Neersen ist über den Berg. Da sich der gesamte Vorstand nicht zur Wiederwahl stellte, musste bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gefunden werden. Hier entpuppte sich St. Martin höchstpersönlich als Retter in der Not: Der Niederkrüchtener Jens Timmer, der seit vielen Jahren in Neersen als St. Martin aufs Pferd steigt, hat den Posten des Vorsitzenden übernommen.

„Mir ist es einfach wichtig, dass die alte Tradition des Martinszuges aufrechterhalten wird“, sagt der gebürtige Willicher, der über die Reiterei und das Schützenwesen seit Jahrzehnten mit Willich fest verbunden ist und daher auch in Neersen als St. Martin in den Einsatz geht. Timmer konnte weitere Bürger der gut besuchten Mitgliederversammlung motivieren, sich in die Vorstandsarbeit einzubringen. Melanie Schaath wurde zweite Vorsitzende, Marcus Frenzel erster Kassierer und Christina Nießen zweite Kassiererin. Als Schriftführerin fungiert jetzt Annika Reinardy.

„Ich glaube, unser Alarmruf, dass der Martinsverein kurz vor dem Aus stand, hat viele Menschen bewegt, zur Mitgliederversammlung zu kommen, und gemeinsam können wir die schöne Tradition im kleinsten Stadtteil von Willich aufrechterhalten“, sagt Timmer. Statt der durchschnittlich zehn bis 15 Mitglieder waren diesmal 30 Personen erschienen. Einen neuen Vorstand gibt es nun, aber dennoch werden weitere Helfer gesucht – und zwar als Sammler.

Durchschnittlich benötigt der Verein 40 bis 60 Sammler, um die Neersener Haushalte abzuwandern und um Spenden zu bitten sowie die obligatorischen Kärtchen für die Martinstüten zu verteilen. Je mehr helfen, umso kleiner sind auch die Bezirke, die jeder abgehen muss. Sammellisten werden am Freitagabend, 8. Oktober, von 18 bis 20 Uhr in der Neersener Begegnungsstätte am Minoritenplatz 29 verteilt. „Jeder, der helfen möchte zu sammeln, kann vorbeikommen. Er oder sie erhält dann die entsprechende Liste und einen Sammlerausweis. Wir sind für jeden Sammler dankbar“, sagt Timmer. Gesammelt wird bis einschließlich 27. Oktober. Weil in diesem Jahr alles so kurzfristig ist, hat der St.-Martinsverein Neersen zudem erstmalig ein PayPal-Konto unter martinsvereinneersen@gmail.com eingerichtet, auf das Bürger spenden können.

Was die Tütenausgabe betrifft, wird es ebenfalls eine Veränderung geben. Normalerweise würden die Tüten im Anschluss an die Martinsszene mit Martinsfeuer im Wahlefeldsaal ausgegeben werden. In diesem Jahr erfolgt die Ausgabe am 4. November zwar am gleichen Ort, aber von 15.30 bis 20 Uhr. „Dadurch wollen wir vor dem Hintergrund der Pandemie etwas Entzerrung schaffen“, sagt Timmer. Der St.-Martinsverein bietet zudem am 15., 22. und 29. Oktober von jeweils 18 bis 20 Uhr im Wahlefeldsaal die Möglichkeit, Karten für die Martinstüten gegen eine Spende zu erwerben. Kinder und Senioren ab 80 Jahren sind kartenberechtigt.

Der Martinszug in Neersen zieht am Donnerstag, 4. November, 17 Uhr. St. Martin und seine beiden Herolde stellen sich an der katholischen Kirche auf. Die Tütenausgabe erfolgt im Wahlefeldsaal von 15.30 bis 20 Uhr.

(tre)
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