Stadt Willich Der nächste Kunstrasen

Stadt Willich · Eine Woche nach dem ersten Spatenstich in Schiefbahn ist jetzt auch der symbolische Startschuss für den Bau des Kunstrasenplatzes in Neersen erfolgt. Im Oktober wird der Platz voraussichtlich fertig sein.

Die Zeit der Maulwurfshügel und des Spielens in der Dämmerung sind beim Neersener Fußballclub "Niersia" bald vorbei. Anstelle des Naturrasens entsteht derzeit an der Pappelallee ein beleuchteter Kunstrasenplatz.

Nach Schiefbahn in der vergangenen Woche erfolgte jetzt auch in Neersen der symbolische erste Spatenstich für den Bau der Kuntrasenanlage durch Bürgermeister Josef Heyes. Voraussichtlich im Oktober kann dann in allen vier Stadtteilen auf Kunstrasen gespielt werden.

"Das ist ein Riesenschritt für den Verein, wir haben jetzt viel mehr Möglichkeiten", sagte der stellvertretende Niersia-Vorsitzende Uwe Köffer. Dem konnte Jugendleiter Heinz Stienen nur beipflichten: "Das sind bald für uns nahezu paradiesische Voraussetzungen, wir können dann ein viel besseres Training anbieten." Immerhin gibt es beim Verein etwa 300 aktive Fußballer, darunter 100 Mädchen und junge Damen. 20 Mannschaften, davon 15 Jugendteams, nehmen den Spielbetrieb in der neuen Saison auf.

Letzter Fertigstellungstermin für den Kunstrasen ist definitiv der 22. Oktober. "Der Umbau des ebenfalls vorhandenen Tennenplatzes hätte uns etwa 1,2 Millionen Euro gekostet", erklärt der städtische Bauleiter Frank Magon, warum man sich für den Umbau des etwa 35 Jahre alten Naturrasenplatzes entschieden habe. Denn aus dem Konjunkturpaket II standen nur rund 670 000 Euro zur Verfügung. "Hinzu kommt, dass dieser bislang unbeleuchtete Rasenplatz nur an etwa 750 Stunden im Jahr bespielbar war, beim Tennenbelag sind es 1400 Stunden, beim Kunstrasen rund 2000 Stunden", fügt Magon hinzu.

Die detaillierte Entwurfsplanung machten die Willicher Landschaftarchitekten Wolfgang Müller & Partner. Es werde, so Wolfgang Müller, nach den modernsten Gesichtspunkten gebaut, so dass "es auf dem Kunstrasen eigentlich keine Hautabschürfungen und Verbrennungen mehr geben dürfte." Für die Erd- und Unterbauarbeiten ist das Dülkener Landschaftsbau-Unternehmen Fritz Körner zuständig, ehe dann voraussichtlich im September die Firma Polytan die elastische etwa fünf Zentimeter hohe Tragschicht aus Kleber, Split und vor allem geschräddertem Gummi und danach in Vier-Meter-Bahnen quer zur Spielrichtung den Kunstrasenbelag aufzieht.

Kleine Stehtribüne

Parallel zum Spielfeld wird rundum in einer Breite von durchschnittlich 2,50 Metern Betonsteinpflaster gelegt, die Beleuchtung sowie die neuen Stankette und hinter den Toren die 40 Meter breiten und sechs Meter hohen Ballfangzäune installiert. "Wir haben sogar auf einer Seite eine kleine zweistufige Stehtribüne berücksichtigt", sagt Bauleiter Magon.

Bis zum Baubeginn waren zahlreichen Abstimmungen auch mit der Unteren Landschaftsbehörde notwendig. Sogar mit einem niederländischen Pipeline-Betreiber, denn diagonal in etwa einem Meter Tiefe verläuft unter dem alten Naturrasen und dem neuen Kunstrasen eine Pipeline, die pro Tag einige tausend Kubikmeter Öl von Rotterdam zu den Leverkusener Raffinerien befördert. Vor wenigen Wochen war die Leitung schon freigelegt, zwei kleinere Schadstellen ausgebessert und eine neue Isolierung erfolgt. Magon ist zuversichtlich: "Das hält jetzt mindestens für die nächsten 50 Jahre." MEINUNG

(RP)
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