Stadt Willich Den Zugweg mit Bürgerbus abgefahren

Stadt Willich · Das Willicher Prinzenpaar Wolfgang I. und Sabine II. war vom Bürgerbusverein zu einer kleinen Spritztour eingeladen worden.

 Das Willicher Prinzenpaar Wolfgang I. und Sabine II. fuhr mit dem Bürgerbus (von links): Ulrich Koschany, Beisitzer Bürgerbus, Ministerin Stefanie Klein, das Prinzenpaar, Fahrer Albert Stauten und Vorsitzender Matthias Zeies.

Das Willicher Prinzenpaar Wolfgang I. und Sabine II. fuhr mit dem Bürgerbus (von links): Ulrich Koschany, Beisitzer Bürgerbus, Ministerin Stefanie Klein, das Prinzenpaar, Fahrer Albert Stauten und Vorsitzender Matthias Zeies.

Foto: RP-FOTO; W. KAISER

Das Willicher Prinzenpaar, Wolfgang I. und Sabine II., grüßte schon einmal einige Passanten, die sie wenige Wochen vor dem Anrather Tulpensonntagszug aus einem besonderen und kleinen "Motivwagen" erblickten. Er war der Anrather Bürgerbus, mit dem sie jetzt schon einmal einen Teil des Zugweges abfuhren. Der Vorsitzende des Bürgerbusvereins, Matthias Zeies (67), hatte die Tollitäten zu dieser Spritztour eingeladen.

Noch ging es sehr beschaulich und ruhig zu. Im vollen Ornat wartete das Prinzenpaar mit Tochter und Ministerin Stefanie (30) an der Haltestelle am Anrather Bahnhof auf den Bus, der dann auch pünktlich angerollt kam. Am Steuer saß Albert Stauten (67), einer der 32 ehrenamtlichen Fahrer des Vereins, zugleich der Wagenmeister: Zeies: "Er ist die gute Seele unseres Vereins."

Wolfgang I., der mit bürgerlichem Namen Pape heißt, schon lange SPD-Mitglied und Vorsitzender der Willicher Gesellschaft "Edelweiss" ist, hatte dankend die Einladung von Zeies angenommen. "Immerhin habe ich hier in Anrath einige alte Parteifreunde und Bekannte, so Werner Oerschkes, Uli Winkler oder Frieder Nöhles."

"Vielleicht ziehen wir eines Tages mal nach Anrath", sagte Wolfgang I., als der Bus gerade an der Josefshalle vorbeifuhr und Zeies ihm sagte: "Die Josefshalle ist der einzige Versammlungs- und Veranstaltungsort in der Stadt Willich, der noch keinen Ärger macht." Dies ist auch in Alt-Willich, dort wohnt das amtierende Prinzenpaar seit etwa drei Jahrzehnten, ganz anders, wenn bald auch noch der Kaisersaal wegfällt. Die Bemerkung des Prinzen war aber nicht ernst gemeint: "Sieht man mal vom künftigen Saalproblem ab, fühlen wir uns in Willich sehr wohl."

Die Begeisterung am Straßenrand hielt sich bei der Stippvisite durch Anrath noch in Grenzen. Die Kamellen oder die kleinen Prinzenrollen, die die Beiden als Wurfmaterial mitgebracht hatten, blieben größtenteils in ihren Provianttaschen. Lediglich Kerstin Suren, die bei der Tour am späten Nachmittag der einzige Fahrgast war, bekam einen Teil ab.

"Eigentlich ist es hier auch ganz schön", sagte der Prinz, als der Bus gerade den auf Neersener Gebiet liegenden Grenzweg und die Niers erreicht hatte. Die Niers führte gerade in dem Bereich viel Wasser. "Ein Zeichen, dass die Neersener noch nicht ihren monatlichen Badetag hatten", kalauerte der Anrather Zeies.

Übrigens waren es gleich zwei Prinzen, die im Bus saßen. Matthias Zeies war selbst in der Session 2007/2008 mit Roswitha Brück das Willicher Prinzenpaar gewesen. Und der 67-Jährige aus Anrath, der im Meisterchor "Orpheus" die erste Bass-Stimme singt, ist ein Brauchtumspfleger allererster Güte. Er saß jahrelang bei den Spouljonges-Sitzungen gemeinsam mit Heinz Jansen auf dem "Invalidebängske", ist unter anderem Ehrensenator des Festausschusses Willicher Karneval, und bei Orpheus der "Stuhlwart". Zeies erläutert: "Ich bin bei unseren Damen-Karnevalssitzungen für den Vorverkauf und für die Reservierungen zuständig." Morgen (2. Februar) beginnt um 17.11 Uhr die erste von drei Sitzungen, nur dafür gibt es noch einige Karten.

In einer halben Stunde war die Tour vorbei. "Es hat Spaß gemacht", bedankte sich auch Sabine II. bei Fahrer Albert Stauten und beim Beisitzer des Bürgerbusvereins, Ulrich Koschany. Beide bekamen den Prinzenorden. Am Tulpensonntag dürfte beim närrischen Lindwurm der "Aach Blenge" garantiert etwas mehr als diesmal los sein.

(RP)
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