Stadt Willich Das Richtfest steht kurz bevor

Stadt Willich · Mit Spannung verfolgt der Löschzug Anrath den Um- und Neubau der Feuer- und Rettungswache Anrath. Der Rohbau steht. Die Wehr hofft, dass weitere Frauen und Männer sie zukünftig unterstützen werden.

 Justus Pelss (von links), Uwe Roßmann und Thomas Kirchrath im Neubau der Feuer- und Rettungswache Anrath. Die Arbeiten liegen im Zeitplan, sodass am 27. November Richtfest gefeiert werden kann.

Justus Pelss (von links), Uwe Roßmann und Thomas Kirchrath im Neubau der Feuer- und Rettungswache Anrath. Die Arbeiten liegen im Zeitplan, sodass am 27. November Richtfest gefeiert werden kann.

Foto: Wolfgang Kaiser

"Die Wand ist natürlich nur provisorisch", meint Michael Knauf und blickt zu dem Holzlattengestell, das mit Noppenfolie bespannt ist. Hinter der Folie ist etwas verzerrt der erste Einsatzwagen zu sehen. Vor der Folie steht eine lange rote Schrankreihe, in der Ausrüstung neben Ausrüstung hängt. Ein Heizstrahler sorgt für angenehme 16 Grad, während die Temperatur in der restlichen Fahrzeughalle eher als kalt und etwas klamm zu beschreiben ist, was an den provisorisch verschlossenen Öffnungen zum Rohbau liegt. Kalte Luft schiebt sich durch die mit dicken Holzplanken verschlossenen Türöffnungen und zieht durch lange schmale Öffnungen im Mauerwerk, durch die künftig die Leitungen laufen werden. Der Löschzug Anrath der freiwilligen Feuerwehr sieht es gelassen. "Das ist bei einem Neubau, der an ein bestehendes Gebäude angeschlossen wird, nun einmal so. Wichtig ist, dass unsere Einsatzbekleidung nicht klamm in den offenen Schränken hängt. Aber dafür haben wir den Lüfter und die Folienabsperrung", sagt Knauf.

Jeden zweiten Mittwochabend, wenn der Löschzug seine Übung hat, zieht es die Feuerwehrleute auch eine Runde durch den Neubau. Der Rohbau, der den Schulungsraum, die Küche, den Hauswirtschaftsraum, die Werkstatt, das Büro und die Umkleiden für Damen und Herren samt der entsprechenden sanitären Anlagen beherbergt, ist bereits fertig. Dazu kommt der Part der Rettungswache mit Büro, Küche, Aufenthaltsraum, Hauswirtschaftsraum, vier Ruheräumen und dem Schwarz-Weiß-Bereich, der sich direkt an die spätere Desinfektionshalle anschließt.

Aber nicht nur der Rohbau an sich steht soweit. Die Bodenplatte für den Erweiterungsbau der Fahrzeughalle ist auch schon gegossen, und am Giebel der alten Fahrzeughalle, an den sich der Neubau anschließen wird, hat die Arbeit bereits eingesetzt, wie das dort stehende Gerüst und die Abdeckung verraten. "Der Giebel wird bis zum Betonsturz abgerissen. Die neue Halle, ein Stahlgerüst mit entsprechenden Seitenplatten, ragt dann später über den Altbau", erklärt Knauf.

Der stellvertretende Löschzugführer Anrath und stellvertretender Leiter der Feuerwehr Willich hofft, dass mit der guten Aufrüstung des Standortes an der Fadheider Straße weitere Frauen und Männer dem Löschzug beitreten. "Wir haben altersbedingt eine natürliche Fluktuation", sagt Thomas Kirchrath. Der Oberbrandmeister, der seit fast 20 Jahren dazugehört, ist selbst schon über 50 Jahre alt. Normal ist mit 60 Jahren Schluss, wobei der Diplom- Chemie-Ingenieur einen Antrag auf Verlängerung stellen möchte. Auch die beiden Unterbrandmeister Justus Pelss und Uwe Roßmann machen sich Gedanken über den Nachwuchs, wenngleich sie noch zu den jüngeren Feuerwehrleuten gehören. "Manchmal habe ich das Gefühl, dass viele gar nicht wissen, dass wir eine freiwillige Feuerwehr sind und auf das Engagement von weiteren Mitstreitern angewiesen sind, damit wir unsere Aufgaben erfüllen können", bemerkt Pelss, der mitten im Medizintechnikstudium steckt. Er selbst trat schon mit 13 Jahren in die Jugendfeuerwehr ein und blieb dabei. "Ans Aufhören habe ich nie gedacht. Es ging direkt von der Jugendfeuerwehr in die große Wehr. Bei mir ist es die Bereitschaft zu helfen", betont der junge Mann.

Roßmann, der kurz vor seinem 18. Geburtstag in die Feuerwehr eintrat, ist auch schon seit 22 Jahren dabei. "Mein älterer Bruder war im Löschzug. Er hat mich mitgenommen, und ich bin geblieben", verrät der Sanitär- und Heizungsbauer. Aber egal, wie lange man schon dabei ist, alle freuen sich, wenn die Feuer- und Rettungswache im kommenden Jahr fertiggestellt ist. Bislang sind die Arbeiten allesamt gut gelaufen, so dass Um- und Neubau gut im Zeitplan liegen.

(tref)
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