Aufregung auch in Oedt Kreis dementiert Coronaverdacht in Willich

Willich/Oedt · Laut Kreis Viersen gibt es weiterhin keinen Corona-Verdachtsfall. Willichs Bürgermeister Josef Heyes hatte zuvor einen solchen bestätigt. Aufregung gab es auch in Oedt.

  Ein Mikrobiologe im Labor Dr. Stein und Kollegen in Mönchengladbach zeigt einen Tupfer, mit dem ein Abstrich entnommen wird, um auf eine Infektion zu prüfen.

Ein Mikrobiologe im Labor Dr. Stein und Kollegen in Mönchengladbach zeigt einen Tupfer, mit dem ein Abstrich entnommen wird, um auf eine Infektion zu prüfen.

Foto: Jana Bauch

Zunächst war es ein Gerücht, dass es in der Stadt Willich einen Coronavirus-Verdachtsfall gäbe, am frühen Nachmittag bestätigte dies Bürgermeister Josef Heyes auf Nachfrage unserer Redaktion und verwies an den zuständigen Kreis Viersen. Erst nach mehrmaliger Nachfrage reagierte der am Abend und heizte mit dem Abwarten die Gerüchteküche weiter an. Dann die Pressemitteilung: „Im Kreis Viersen gibt es auch weiterhin keinen Corona-Verdachtsfall im Sinne der Definition des Robert-Koch-Instituts (Stand: 26. Februar, 16.45 Uhr). ,Ich rufe die Bürgerinnen und Bürger weiterhin zur Besonnenheit auf. Sollte sich die Situation ändern, werden wir umgehend darüber informieren’, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen.“

Auch auf Nachfrage allerdings kein Wort dazu, wie es zu den Gerüchten kam und wieso ganz offensichtlich auch in der Kreisverwaltung auch mit Willichs Bürgermeister über das Thema gesprochen wurde. Wenige Minuten nachdem die Pressestelle des Kreises Viersen die Pressemitteilung verschickt hatte, war weder dort noch im Büro des Landrats jemand zu erreichen.

  Willichs Bürgermeister Josef Heyes bestätigte am Donnerstagnachmittag, dass es einen Coronavirus-Verdachtsfall gebe. Der Kreis Viersen ruderte später zurück.

Willichs Bürgermeister Josef Heyes bestätigte am Donnerstagnachmittag, dass es einen Coronavirus-Verdachtsfall gebe. Der Kreis Viersen ruderte später zurück.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Die Pressestelle des Kreises führt weiter aus: „Ein Verdachtsfall liegt laut Robert-Koch-Institut vor, wenn unspezifische Allgemeinsymptome oder akute respiratorische Symptome (Atemnot) jeder Schwere vorliegen UND innerhalb der letzten 14 Tage vor Beginn der Erkrankung Kontakt zu einem bestätigten COVID-19-Fall bestand. Ein Verdachtsfall kann ebenfalls vorliegen, wenn akute respiratorische Symptome jeder Schwere vorliegen mit oder ohne Fieber UND ein Aufenthalt in einem Risikogebiet innerhalb der letzten 14 Tage vor Erkrankungsbeginn vorlag.“

Aufregung herrschte am Donnerstag auch vor einer Oedter Arztpraxis. Davor parkte ein Fahrzeug des Rettungsdienstes, aus dem mehrere Personen in Schutzkleidung stiegen und die Praxis betraten. Der anfängliche Verdacht, es könne sich um das Corona-Virus handeln, war aber schnell vom Tisch. Dem Vernehmen nach sollte der Rettungsdienst auch niemanden mitgenommen haben. Auf Nachfrage in der betroffenen Praxis hieß es „Schwachsinn“. Es habe sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme gehandelt. Betroffen gewesen sei eine Person, Einzelheiten wurden aus Gründen des Datenschutzes nicht bekannt gegeben. Während in den Sozialen Netzwerken, wo auch ein Bild des Rettungswagens zu sehen war, die Wogen immer höher schlugen, gab es Entwarnung. Bürgermeister Manfred Lommetz ließ über Facebook mitteilen, dass es in der Gemeinde Grefrath nach Rückfrage beim Gesundheitsamt des Kreises Viersen zurzeit keinen Fall von Verdacht auf den Coronavirus gebe.

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