Stadt Willich Charlotte Narjes ist jetzt die neue Leiterin der JVA Willich I

Stadt Willich · Damit das Klima so gut bleibt wie es bisher war, brachte Willichs Bürgermeister Josef Heyes gestern Topfblumen mit Hortensien mit. Sie waren für das Büro der neuen Chefin der JVA Willich I (Männerhaus) gedacht. Und bei der Feierstunde in der Gefängniskapelle vollzog NRW-Justizminister Thomas Kutschaty den Stabwechsel ganz offiziell, machte bei der Überreichung der Urkunde Charlotte Narjes (53) zur "Leitenden Regierungsdirektorin". Sie löst Beate Peters ab, die das Männergefängnis seit April 2008 geführt hatte.

 Wachwechsel im Gefängnis: Die neue Leiterin JVA 1, Charlotte Narjes (links), Justizminister Thomas Kutschaty und Vorgängerin Beate Peters.

Wachwechsel im Gefängnis: Die neue Leiterin JVA 1, Charlotte Narjes (links), Justizminister Thomas Kutschaty und Vorgängerin Beate Peters.

Foto: ACHIM HÜSKES

"Es ist mir sehr schwergefallen zu gehen, zumal ich ein tolles Team hatte, aber es war für mich an der Zeit, etwas zu verändern", sagte, kurz bevor die Feierstunde losging, Beate Peters zur RP. Sie hatten bereits im März im Düsseldorfer Justizministerium das Referat "Jugend und Frauenvollzug" übernommen, fand das neue Ressort als "überaus spannend." Und der Minister war froh, sein Leitungsteam mit einer Frau besetzt zu haben, die den Strafvollzug von der Basis her erlebt hat.

"Die neue Aufgabe hat mich sehr gereizt, vor allem dass ich wieder dabei sein darf, wenn hier hoffentlich bald der Neubau des Männergefängnisses entsteht", sagte ihre Nachfolgerin, Charlotte Narjes, die schon einmal in Anrath im Vollzug eine Abteilungsleiterin (2002 bis 2007) war, zuletzt als stellvertretende Leiterin der neuen Düsseldorfer JVA in Ratingen arbeitete, also dort bereits von der Pike die neue Anstalt mit aufbaute. "Von daher weiß sie, wie es geht", meinte Thomas Kutschaty, der aber wiederholt eine Zeitschiene, wann es dann mit dem Neubau losgehe, nicht nannte.

Charlotte Narjes wurde im westfälischen Rheine geboren, ging in Münster zur Schule und in die Uni. Die dann fertige Juristin sammelte ihre ersten Erfahrungen im Strafvollzug in Düsseldorf, Duisburg und Siegburg, war unter anderem auch in der Nachwuchsausbildung aktiv. Auch in ihrer Freizeit: sie bekam zwei Kinder. Der Ehemann und die mittlerweile erwachsenen Söhne, 19 und 20 Jahre alt, waren gestern ebenfalls dabei. Die Familie wohnt in Mettmann.

Über hundert Festgäste, von der Gerichtspräsidentin bis zum Oberstaatsanwalt, von Landrat Dr. Andreas Coenen bis zu den Ehrenamtlern, waren gekommen. Darunter auch acht Strafgefangene. Es war der von Vera Brühl geleitete Gefangenenchor, der bei der Gitarrenbegleitung von Kai Bahnemann mehrere Lieder vortrug. Die Sänger, darunter Achim K., machten ihren Part ausgezeichnet, sangen unter anderem "Die Gedanken sind frei" oder "Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein..." Grußworte, verbunden mit den besten Wünschen für die beiden Damen, kamen von Josef Heyes, vom Beirats-Vorsitzenden Guido Görtz und vom Vorsitzenden des Personalrats der JVA Willich I, Otto Sommerfeld, der sagte: Erst waren wir über den Wechsel erschrocken, aber, als wir den Namen erfuhren, freuten wir uns auf die Neue." Einen Willkommensgruß sprach noch der stellvertretende Leiter des Männerhauses, Dieter Grave (66), der zum 31. Dezember 2016 in den Ruhestand gehen wird. Anschließend kamen die Caterer des Kantinen-Teams in die Kapelle.

(wsc)
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