Stadt Willich CDU und Grüne vereinbaren strategische Zusammenarbeit

Stadt Willich · Die beiden Parteien und Fraktionen wollen die Stadt Willich gemeinsam strategisch weiterentwickeln und im Stadtrat zusammenwirken.

Mit einer Überraschung beenden die Willicher CDU und die Grünen das Jahr. Gestern gaben sie bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Anrather Stautenhof bekannt, künftig strategisch zusammenarbeiten zu wollen. Es sei zwar keine Koalition, aber man wolle gemeinsam Stabilität und Zuverlässigkeit für Willich gewährleisten - auch vor dem Hintergrund, dass sich die politische Landschaft im Stadtrat durch die Gründung der "Für Willich"-Fraktion (siehe Artikel oben) verändert habe. Die Parteivorsitzenden Christian Pakusch (CDU) und Merlin Praetor (Grüne) sowie die Fraktionschefs Johannes Bäumges (CDU) und Raimund Berg (Grüne) stellten die Partnerschaft vor.

Wer bei den Haushaltsreden im Stadtrat am Dienstagabend aufmerksam zugehört hatte, hätte schon hellhörig werden können: Johannes Bäumges sagte, dass man "das Schicksal unserer Stadt gestalten" wolle. Zum Wie sagte er unter anderem: "Das ist die Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen. Hier ist uns auch ein verlässlicher Partner wichtig. Bei nunmehr fünf im Rat vertretenen Fraktionen ist es wichtig, die Verlässlichkeit der politischen Entscheidungen hier im Rat zu sichern."

Der Umgang miteinander stimme, und Gemeinsamkeiten habe es bei CDU und Grünen in den vergangenen Jahren bei wichtigen Themen immer wieder gegeben, und diese habe man in den vergangenen Monaten in intensiven Gesprächen weiter herausgearbeitet, sagte Berg. Als gemeinsame Schwerpunktthemen nannte er die Jugendhilfe und andere Themen im sozialen Bereich, die Nachhaltigkeit in der Haushaltsführung und die personelle Entwicklung der Verwaltung, die eine große Herausforderung sei.

Denn im 2018 gilt es, einen neuen Technischen Beigeordneten zu wählen, da Martina Stall in den Ruhestand gehen wird. Im Jahr 2020 oder 2021 folgt Willichs Erster Beigeordneter und Kämmerer Willy Kerbusch. "Um gute Spitzenkräfte zu gewinnen, braucht es eine verlässliche Mehrheit im Rat", sagte Berg. Die Partnerschaft sei nicht gebildet worden, um sich gegenseitig Posten zu sichern, sagte Johannes Bäumges. Die Stellen würden ausgeschrieben, und es müsse ein transparentes Verfahren zur Besetzung der Beigeordnetenstellen geben.

In der Vergangenheit habe man mit den Grünen bereits den erweiterten Kommunalen Ordnungsdienst auf den Weg gebracht, sei sich einig, dass die Kindergartenlandschaft angebotsorientiert und flexibel gestaltet werden müsse, und auch in Haushaltsfragen habe man sich eng abgestimmt. "Natürlich hat jede Partei ihren eigenen Kern, den sie weiter behalten wird", sagte Christian Pakusch. "Jeder bringt seinen eigenen Stil mit, aber wir sind trotzdem kompatibel", sagte Praetor. Natürlich werde es in einzelnen Themen auch unterschiedliche Ansichten geben. Deswegen handele es sich bei der Zusammenarbeit um eine Partnerschaft und keine Koalition.

(RP)
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