Tönisvorst CDU: Stadt braucht Denker und Macher

Tönisvorst · Wer darauf gesetzt hatte, dass die CDU Tönisvorst bei ihrem Neujahrsempfang im Mertenshof den neuen Vorsitzenden des Stadtverbandes präsentiert, der wurde enttäuscht. "Das braucht noch Zeit", antwortete Fraktionschef Horst von Brechan auf die Frage, wer Nachfolger von Jörg Geulmann wird.

 CDU-Parteichef Jörg Geulmann (l.) und der Fraktionsvorsitzende Horst von Brechan (r.) begrüßten den Tönisvorster Bürgermeister Thomas Goßen.

CDU-Parteichef Jörg Geulmann (l.) und der Fraktionsvorsitzende Horst von Brechan (r.) begrüßten den Tönisvorster Bürgermeister Thomas Goßen.

Foto: Kaiser

Gemunkelt indes wurde viel, den perfekten Kandidaten oder die perfekte Kandidatin aber zauberte niemand aus dem Hut.

Ob Horst von Brechan die Kandidatenfrage im Hinterkopf hatte, als er in seiner Rede von der "terra incognita der Zukunft" sprach, bleibt offen. Deutlich machte der Fraktionsvorsitzende aber, dass für die Aufgaben, die auf die Stadt warten, Pioniere, Denker und Macher gefragt seien. "Wir sind in Tönisvorst gut aufgestellt", sagte von Brechan, aber der Umbau der Bildungslandschaft mit der neuen Sekundarschule, die Stärkung des Mittelstandes und eine bessere Vermarktung der Stadt seien Aufgaben, bei denen alle gefordert seien.

"Helfen Sie mit, Wegweiser in die Zukunft aufzustellen", forderte der Fraktionsvorsitzende die etwa 100 Versammelten auf.

Heiter wurde es, als das Prinzenpaar Thorsten I. und Melanie I. (Engler) seine Aufwartung machte. Der Prinz erinnerte sich an den Ursprung des Karnevals, als es noch darum ging, die Mächtigen vorzuführen. In seiner Rede stellte er zunächst die Gemeinsamkeiten zwischen Politik und Karneval heraus: "Der Parteivorsitzende ist bei uns der Kommandant, der Bürgermeister ist das Tönisvorster Karnevals Komitee", sagte Thorsten I.

Und auch die Karnevalisten bildeten Arbeitskreise, wenn sie nicht mehr weiter wüssten. Außerdem hätten die wichtigen Leute im Karneval ebenfalls ein I-Pad, das sie aber selber bezahlt hätten. Aber es gebe auch deutliche Unterschiede: "Unsere Sitzungen sind auch ohne Sitzungsgeld gut besucht. Und bei uns herrscht Flaschenverbot."

Die Politiker ließen sich die Seitenhiebe gefallen und nahmen die Kritik gelassen hin. Bürgermeister Thomas Goßen sprach von einer Doppelspitze, weil Bürgermeister und Prinz zurzeit häufig gemeinsam unterwegs seien. "Aber wenn es unangenehm wird und die Haushaltsberatungen anstehen, hat der Prinz wieder frei", sagte Goßen. Er appellierte in seiner Ansprache an die Politiker aller Fraktionen, fair in der Diskussion zu bleiben und nicht über das zu klagen, was fehle. "Es gibt Vieles, worauf wir stolz sein können, Vieles, was gut klappt in Tönisvorst", betonte Goßen, "darüber sollten wir uns freuen und gemeinsam in friedlichem Miteinander Wege finden."

(WS03)
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