Wohnung in Willich Cannabisplantage in Wohnung – Neben Drogen auch Waffen gefunden
Willich · Ursprünglich hätten sie in Willich Cannabis für den Eigenbedarf angebaut, doch da schließlich auch Drogen übrig blieben, fingen sie mit dem Verkauf an. Zwei Männer müssen sich deswegen jetzt vor Gericht verantworten.
Vor dem Krefelder Landgericht, 2. Große Strafkammer, begann jetzt der Prozess gegen zwei junge Männer (33 und 34 Jahre alt) aus Willich und Norddeutschland. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen bewaffnetes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vor. Konkret sollen die Beschuldigten ab Anfang 2020 im Willicher Wohnhaus des 33-Jährigen eine Cannabiszucht aufgebaut haben. Der Grund dafür war laut Anklageschrift neben Eigenkonsum auch die Absicht, mit dem Drogen-Ertrag gewinnbringend Handel zu treiben.
Um die Betäubungsmittel sowie die Aufzuchtanlagen verteidigen zu können, hätten die jungen Männer zudem eine Reihe von Waffen in den Wohnräumen deponiert – darunter eine Gaspistole, einen Elektroschocker, einen Baseballschläger und ein Beil. Neben den Waffen wurden bei einer polizeilichen Durchsuchung im März 131 Cannabispflanzen sowie rund 2,1 Kilo Cannabis sichergestellt.
Beide Angeklagten zeigten sich weitgehend geständig. Der 33-Jährige erklärte, dass er 2020 in seiner Behausung zunächst nur eine Art „Kifferbude“ eingerichtet und sich später entschlossen habe, den Stoff selbst zu züchten. „Das geerntete Cannabis rauchte ich zusammen mit Freunden“, ergänzte der Willicher. Das sei zehn Monate lang so gegangen. Da schließlich aber auch Drogen übrig blieben und er nur wenige Leute in seiner Umgebung kannte, habe er sich Anfang 2021 an seinen 34-jährigen Bekannten, der damals in der Nähe wohnte, gewendet, damit dieser ihm Käufer für das nicht zum Eigenbedarf benötigte Cannabis verschaffe.
Rund 120 Pflanzen habe der 33-Jährige zu diesem Zeitpunkt im Keller des Wohnhauses gezüchtet, davon habe sein Bekannter rund 40 beigesteuert. „Außerdem lagerte er noch etwa ein Kilo Cannabis bei mir“, meinte der Willicher. Die von der Polizei sichergestellten Waffen seien nicht zur Benutzung oder gar zur Verteidigung gedacht gewesen. So hätten sich die Gaspistole und der Elektroschocker zum Beispiel auf dem Dachboden befunden, der eine Art „Gerümpelraum“ war.
Der 34-jährige Beschuldigte gab zu, ab Anfang dieses Jahres mit dem 33-Jährigen Cannabis gezüchtet zu haben. Es sei jedoch beschlossen worden, sich ausschließlich selbst mit dem Stoff zu versorgen. Sie hätten aber dann „so viel produziert, dass wir über Verkäufe nachdachten“. Er habe jedoch persönlich keine Drogen an andere veräußert, sondern nur hin und wieder etwas an Freunde verschenkt. „Ich baute eine Belüftungsanlage ein und steuerte einen Teil der Pflanzen bei“, ergänzte der 34-Jährige. Auch sei es richtig, dass er kurzzeitig Cannabis in dem Wohnhaus gelagert habe, „das war aber weniger als ein Kilo“. Von den Waffen habe er nichts gewusst und sie nie gesehen.
Der Prozess wird am 14. Januar, 13 Uhr, fortgesetzt.